Feiern in der „Saarhara-Hitze“

Ommersheim · Saarlands Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer persönlich kam, um das erste Fass des Ommersheimer Dorffestes anzustechen. Danach folgte eine Band auf die andere.

 Am späten Abend bei kühleren Temperaturen füllte sich die Ommersheimer Festmeile. Foto: Jörg Martin

Am späten Abend bei kühleren Temperaturen füllte sich die Ommersheimer Festmeile. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Auch dieses Jahr spielte die Hitze beim Ommersheimer Dorffest eine Rolle. So ging der Hauptbetrieb am Samstagabend wegen der brütenden Hitze erst um einiges später los. Waren bis etwa 20.30 Uhr nur vereinzelt Leute auf der Festmeile zwischen Schulhof und Saarpfalzstraße zu sehen, wurde es dann nach und nach voller. Das zeigte sich auch beim Tross von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, der im Vergleich zu deren Vorgänger - Peter Müller machte dem Fest vor fünf Jahren seine Aufwartung - übersichtlicher war. Der Schirmherrin oblag auch der Fassanstich, den sie am Stand des Wanderclubs Edelweiß in der Ensheimer Straße vornahm. Dorthin waren traditionell die 13 teilnehmenden Vereine nach dem Festgottesdienst mit ihrem Festumzug gekommen. "Das hier ist die Saarhara-Hitze", bemühte ein jugendlicher Festbesucher den Gag aus Wüste und Bundesland während der Freibierrunde. Irgendwie stand die Hitze regelrecht. Vor allem am Samstagabend. Kein Windzug wie woanders, wo dieser für immerhin leichte Abkühlung sorgte. Immerhin zeigte sich Ortsvorsteher Stephan Piorko erleichtert, war doch ein befürchteter Regenschauer vorbeigezogen. Auch die nordsaarländische Rockband Impact, die am Stand der Feuerwehr Station machte, musste mit einem etwas zurückhaltenden Publikum vorlieb nehmen: Beim Klassiker "Liquido" der Band Narcotic, bei dem üblicherweise im Takt gesprungen wird, waren die Besucher noch etwas hitzeträge. Da half auch das "Jump"-Rufen von Frontmann Alex Grant nichts. Auf der Bühne von Musikverein und Chorgemeinschaft zeigte die Saarbrücker Gruppe The Alligators, wie kraftvoll die Musik der 50er und 60er sein kann. Sänger Toni Gries ging bei einem Titel gar mit dem Mikrofon von der Bühne aufs Publikum zu und rief "Come on everybody". Die Leute auf den Bänken regierten noch etwas zäh. Es kam dennoch an und wurde später auch noch besser. Derweil erinnerten auch die Damen am Stand der Chorgemeinschaft bei den "Owegelede", gebratene Kartoffeln mit Sauerrahm, mit ihren Haaren an die Vergangenheit. Wegen der Bruthitze an den Brätern, hatten sie sich Ventilatoren aufgestellt. Das Ergebnis: Die Haare wehten wie die Frisuren in den achtziger Jahren hoch. Überhaupt die Vergangenheit: sie spielte im positiven Sinne eine Rolle beim Dorffest. Beim "Sackschisser"-Stand hatte die Band Over Thirty soeben "Verdamp lang her" gesungen. "Irgendwie finde ich das Angebot etwas einseitig. Fast überall nur Rost- und Currywurst und Pommes", meinte Gerrit Langenbahn aus Blieskastel kritisch. "Der Sackschisser ist ein Muss. Nur im Original und jedes Jahr", freute sich Angelo Costanzo und stellte sich in die Schlange.

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