Mit Leidenschaft und Vernunft

Walsheim · Sie waren über lange Jahre hinweg mit großem Engagement für ihren Ort unterwegs, haben vieles bewirkt: die ehemaligen Ortsvorsteher im Blies- und Mandelbachtal. Nach der Kommunalwahl vom Mai dieses Jahres haben sie nicht mehr kandidiert. Wir ziehen Bilanz ihres langjährigen Wirkens. Heute: Stefan Pauluhn aus Walsheim.

 Stefan Pauluhn während eines Abstechers mit Kindern der Kindertagesstätte Regenbogen Walsheim. Foto: Wolfgang Degott

Stefan Pauluhn während eines Abstechers mit Kindern der Kindertagesstätte Regenbogen Walsheim. Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

20 Jahre bekleidete der 51-jährige Berufspolitiker und gelernte Fernmeldemechaniker Stefan Pauluhn das Amt des Ortsvorstehers in Walsheim . Sein Nachfolger Michael Thomann und dessen Stellvertreter Michael Clivot überreichten ihm als Abschiedsgeschenk ein Porträt mit dem Zitat und der Kant-Interpretation von Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt , das er 1986 in seiner letzte Rede als Bundestagsabgeordneter verwandte: "Keine Begeisterung sollte größer sein, als die nüchterne Leidenschaft zur praktischen Vernunft". So sei die Arbeit Pauluhns zu charakterisieren, meinte Clivot. Die politische Karriere des Vorsitzenden der SPD-Fraktion im saarländischen Landtag begann vor drei Jahrzehnten. Als 22-Jähriger wurde er erstmals in den Walsheimer Ortsrat gewählt. Es folgte zehn Jahre später, im Juli 1994, das Amt des Ortsvorstehers als Nachfolger von Heinz Hiege. Wie er in seiner Rede bei der konstituierenden Sitzung des neuen Ortsrates, dem er jetzt in der siebten Legislaturperiode angehört, feststellte, seien Engagement und Beharrlichkeit die Komponenten einer erfolgreichen politischen Arbeit. "Mancher Zug fährt nur einmal vorbei. Dann muss man entscheiden, springt man auf oder lässt man ihn weiterfahren", riet er allen, die vor Entscheidungen stehen. Dies hätte auch seinen Werdegang bestimmt. Zum Erfolg gehöre neben Glück auch ein gutes Team, so Pauluhn. Als passionierter Hobbysegler fügte er noch hinzu, dass es nicht auf den Wind, sondern auf die Segel ankomme, welcher Weg eingeschlagen und bestritten werde.

So hatte er für seine Ratskollegen, die ihn über Jahre hinweg begleitet hatten, viel Lob parat. Immer sei konstruktiv und zielführend gearbeitet, keine Grabenkämpfe geführt worden. Gersheims Erster Beigeordneter Klaus Fischer hob bei der Ortsratssitzung hervor, dass viele Projekte, die während der Amtszeit des scheidenden Ortsvorstehers durchgeführt oder angestoßen wurden, mit dem Namen Stefan Pauluhn verbunden seien und das heutige Dorfbild mitprägen. In seinem Rückblick erwähnte Pauluhn das erste Projekt, das angegangen und umgesetzt wurde: das Buswartehäuschen in der Gersheimer Straße. Es folgten beispielsweise viele Straßensanierungen, die Erschließung von zwei Neubaugebieten, der Umbau des Dorfgemeinschaftshauses "Zur alten Schule", die Erneuerung des Feuerwehrgerätehauses, die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges, der Bau der Wassertretanlage, die Schaffung von umfangreicher Infrastruktur, die Versorgung von Strom und Wasser im Brauereikeller und zuletzt der Bau eines Kunstrasenplatzes für die Sportfreunde Walsheim , deren stellvertretender Vorsitzender Pauluhn seit vielen Jahren ist. Als wichtigstes Projekt erhob er die Sanierung der protestantischen Kindertagesstätte Regenbogen, wo er als Vorsitzender des Fördervereins ebenfalls seit Jahren mit Verantwortung übernimmt. Damit sei der Standort für ein Zukunftsprojekt gesichert worden. Neben einem intakten Vereinsleben, einer funktionierenden Gaststättenkultur und Schulen, seien Kindergärten wichtig für eine lebenswerte dörfliche Infrastruktur.

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