Einige Lücken sind bekannt

Mandelbachtal · Die Gemeinde solle für Radfahrer attraktiver werden, forderten die Freien Wähler in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Auch fehlende Gastronomie und Hotellerie wurde bemängelt.

 Der Gemeinderat Mandelbachtal diskutiert in seiner jüngsten Sitzung über das Radwegkonzept in der Kommune. Die Freien Wähler kritisierten unter anderem fehlende Ladestationen für E-Bikes. Foto: Jens Büttner/dpa

Der Gemeinderat Mandelbachtal diskutiert in seiner jüngsten Sitzung über das Radwegkonzept in der Kommune. Die Freien Wähler kritisierten unter anderem fehlende Ladestationen für E-Bikes. Foto: Jens Büttner/dpa

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Mit einer Schweigeminute für das plötzlich verstorbene Ratsmitglied Professor Hans Walter Keller begann die Sitzung des Gemeinderates Mandelbachtal am vergangenen Mittwochabend. Für den Verstorbenen rückte Daniel Wannemacher in den Gemeinderat nach. Wannemacher war früher schon einmal Ratsmitglied.

Schwerpunktmäßig befasste sich das Gremium dann mit einem Antrag der Freien Wähler Gemeinschaft (FWG) zum Radwegkonzept im Mandelbachtal . Unter dem Leitmotiv "Gemeinde für Radfahrer attraktiver machen" stellte Fraktionschef Gerhard Hartmann die Situation für Radfahrer aus der Sicht der FWG vor. Zuvor hatte Bürgermeister Gerd Tussing ("Ich bin wahrscheinlich derjenige, der am meisten mit dem Fahrrad unterwegs ist") die Situation aus der Sicht der Verwaltung vorgetragen. So sehe man selbstverständlich, dass es einige Lücken im Radwegenetz der Gemeinde gebe, einige Passagen auch nicht gut oder gar gefährlich befahrbar seien.

Nicht gut befahrbar

Ärgerlich sei zum Beispiel, dass es einen Lückenschluss zu den Supermärkten an der B 423 gebe. Aber hier gestalteten sich die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern sehr schwierig. Für die FWG übte deren Fraktionsvorsitzender Hartmann herbe Kritik: So sei die innerörtliche Beschilderung für Radfahrer und Ortsfremde nicht ausreichend, man finde keine Stellplätze für Fahrräder , und es fehlten auch Ladestationen für E-Bikes. Auch würden Radfahrer durch parkende Autos und schlechte Wegstrecken behindert.

Zudem bemängelte der Fraktionsvorsitzende fehlende Gastronomie sowie Hotellerie, und an Verkehrsknotenpunkten oder an ÖPNV-Haltestellen gebe es keine Möglichkeit, die Fahrräder zu sichern. Hartmanns Fazit: "Wir sind zwar seit Jahren eine pferdefreundliche Kommune, aber von einer fahrradfreundlichen Kommune sind wir weit, weit weg". Hartmann beklagte zudem, dass bei einem einschlägigen Workshop des saarländischen Verkehrsministeriums nur Fraktionsmitglieder der FWG aus dem Mandelbachtal teilgenommen hätten. Der FWG-Frontmann forderte indes nicht nur Radwege für die touristische Nutzung, sondern auch solche für den Alltagsradverkehr. Es müsse auch über "Turbo-Radwege" nachgedacht werden, welche eine schnelle Verbindung etwa zu ÖPNV-Verkehrsknotenpunkten oder zu Verbrauchermärkten ermöglichten. Deshalb fordere seine Fraktion eine größere Anstrengung beim Ausbau der Radwege, "primär entlang stark befahrener innerörtlicher/überörtlicher Straßen im Mandelbachtal ". Er schlug vor, man könne etwa einen "Unterausschuss Verkehr" im Rat bilden.

Unterausschuss Verkehr

Die beiden "großen" Fraktionen von SPD und CDU schlossen sich im Wesentlichen den Vorschlägen Hartmanns an. Es wurde angeregt, sich auch mit Experten von Fahrrad- und Verkehrsclubs , dem Saarpfalz Kreis und dem Biosphären-Zweckverband und anderen einschlägigen Spezialisten zusammenzusetzen, um Konzepte zu erarbeiten. Einstimmig wurde beschlossen, eine solche Konzeption im Ausschuss zu beraten und erste Schritte in die Wege zu leiten.

mandelbachtal.de

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