Sparen bis zur Schmerzgrenze

Unsere Woche · Dass die Blieskasteler Verwaltungsaußenstellen in Niederwürzbach und Altheim geschlossen werden, war in Zeiten spärlicher Haushaltskassen und verstärkter interkommunaler Kooperationen eigentlich nur eine Frage der Zeit. Die Stadtverwaltung begründet die Schließung zum 1. Januar kommenden Jahres unter anderem mit den technischen Möglichkeiten und dem hohen Mobilitätsgrad der Bevölkerung. Zudem habe ein Experten-Gutachten belegt, dass dieser Bürgerservice nicht mehr zeitgemäß sei. Dass die Außenstellen dicht gemacht werden, dürfte nur ein Mosaikstein sein in der Entwicklung der Stadt. Dass weitere Einsparungen und Kooperationen mit anderen Kommunen und dem Kreis folgen, hatten bereits die Koalitionäre und Mehrheitsfraktionen von CDU und Grünen im Blieskasteler Stadtrat vor einiger Zeit angekündigt. Ein Aspekt ist dabei der Abbau beim Personal - auch wenn es jetzt schon schmerzt und die Bliesgau-Bürgermeister stöhnen. Möglich ist dies in Blieskastel, weil in absehbarer Zeit einige Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. Damit kann nämlich ein Teil der Haushaltskonsolidierung aus der Stadtverwaltung selbst geleistet werden. Man ist also Herr im Haus. Die Schließung der Rathaus-Außenbezirke in Altheim und Niederwürzbach dürfte nicht das letzte Spar-Diktat sein, denn in punkto Gemeindekooperationen ist bereits ein Projekt mit Gersheim und Mandelbachtal gestartet worden. Zusammenarbeit ist für die meisten Kommunalpolitiker allemal besser als Kommunen zusammenzulegen. Man erinnere sich an die hohen Wellen, die im vergangenen Jahr die angedachte Fusion der Stadt Blieskastel mit den Nachbargemeinden geschlagen hatten. Kommunalpolitiker aller Couleur hatten diesem Vorschlag vehement widersprochen, weiterhin die Eigenständigkeit der Kommunen gefordert.

Dass die Rathauschefs zuerst Einsparungen ausloten, die die Bürger nicht direkt betreffen, war ein erster Schritt. Dass manche Leistungen bei chronischer Unterfinanzierung der Haushalte für die Bürgerinnen und Bürger nicht mehr angeboten werden, ist der nächste.

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