Reise in die eigene musikalische Jugend

Reinheim · Man werde sie im Jahr 2017 erneut verpflichten, kündigte Gaby Schwartz vom Veranstalter an: Mehr als Ersatz waren Chris und Albert bei der Matinee in der römischen Taverne des Kulturparks in Reinheim.

 Chris (Clemens, links) und Albert (Greben, rechts) bei ihrem Auftritt in der Taverne des Europäischen Kulturparks. Foto: Jörg Martin

Chris (Clemens, links) und Albert (Greben, rechts) bei ihrem Auftritt in der Taverne des Europäischen Kulturparks. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Gleich drei Widrigkeiten spielten bei der zweiten musikalischen Matinee für dieses Jahr im Europäischen Kulturpark am Sonntagvormittag eine Rolle. Neben dem alles andere als sommerlichen Wetter sorgte auch die Radsportveranstaltung Trofeo Karlsberg durch Straßensperrungen dafür, dass der Zugang zur römischen Taverne schwerer zugänglich war, als sonst. Zudem hatte das Duo "Maryland Street" kurzfristig wegen Erkrankung absagen müssen. Dessen Gitarrist Udo Lowisa habe aber ein anderes Duo als Ersatz vermittelt. Darauf wies Gaby Schwarz, die stellvertretende Vorsitzende des Vereins "Begegnungen auf der Grenze", hin. Er ist zusammen mit der Gemeinde Gersheim und der Stiftung Europäischer Kulturpark Veranstalter der Kulturreihe. "Chris und Albert", das Homburger Acoustic-Duo, reisten musikalisch in die eigene Jugendzeit und gleichzeitig in die des überschaubar anwesenden Publikums. "2 Gitarren, 2 Stimmen", so der Titel des aktuellen Programms von Christoph Clemens und Albert Greben, stellt indirekt ein "Best of" der Beatles, Simon & Garfunkel und vielen anderen musikalischen Vertretern der sechziger und siebziger Jahre dar.

Ein musikalischer Querschnitt also aus den persönlichen Vorlieben der beiden Musiker. Wer sich auf "Dear Mrs. Robinson" gefreut hatte, war direkt beim ersten Titel zufrieden. Der Simon & Garfunkel-Titel eröffnete nämlich das Konzert. Auch der 1967 erschienene Song "Imagine me an you" (The Turtles) führte zu glücklichen Gesichtern in der Taverne. Wurde bei "Help" von den Beatles noch leise mitgesungen, waren manche Besucher bei "City of New Orleans" von Arlo Guthrie schon mutiger. Es war nicht der einzige Song, bei dem nicht nur mitgewippt, sondern vereinzelt auch leicht im Sitzen getänzelt wurde. Bei "All my loving" von "The Beatles " war dies nicht anders. "A got you babe", ein Song von Sunny & Cher , handelt von einer Zweierbeziehung. Das sei wie bei Chris & Albert, scherzte Christoph Clemens. Ganz falsch lag er damit nicht. Er und Albert Greben können in diesem Jahr auf ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum zurückblicken. Wer annahm, nur Titel aus einer Ecke im Programm vorzufinden, befand sich auf dem Holzweg. "So far away" schallte ebenso durch die römische Taverne wie Leonhard Cohens "Halleluja". Überhaupt waren manche Stücke einem irgendwie vom Radiohören, wenn auch lange vor Erfindung des von den Sendern seit einigen Jahren propagierten Formatradios, bekannt.

"Ich kenne und mag viele dieser Lieder. Oft weiß ich aber meistens nicht, wie sie heißen", bekannte Harald Mansfelder nach dem Konzert im Gespräch mit unserer Zeitung. "Dancing in the Dark" von Bruce Springsteen , welches Chris und Albert ebenfalls spielten, zählt für den Mann aus Frankenholz etwa dazu. Ob "Allways Saturday Night" von John Fogerty auch dazu gehört, ist fraglich. Es sei nicht so bekannt, erklärte Albert Greben in der Moderation. "Das war eine wunderbare Reise in die Jugendzeit", freute sich Gaby Schwartz am Ende. Sie kündigte an, dass man das Duo für 2017 wieder engagieren wird.

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