Bruder-Konrad-Ritt geht am Altar vorbei
Peppenkum · Annerose Schmitt hat in Peppenkum ihren Bruder-Konrad-Altar wieder aufgebaut. An Pfingstmontag startet der Bruder-Konrad-Ritt um 9.30 Uhr und führt von Medelsheim nach Utweiler, vorbei am Schmitt'schen Altar.
Wenn sich am Pfingstmontag, 25. Mai, um 9.30 Uhr der weithin bekannte Bruder-Konrad-Ritt von Medelsheim in Richtung Utweiler bewegt, passieren die Teilnehmer auch Peppenkum , wo Annerose Schmitt in der Medelsheimer Straße 8 seit 1992 zu Ehren des Heiligen Konrad von Parzham, dem langjährigen Pförtner des Klosters in Altötting, einen Altar an ihrer Eingangstür aufbaut und festlich schmückt. Sie hat dazu eigens Fähnchen und Decken genäht. Die Erzieherin erzählt, dass die Anregung dazu von Schwester Wunibalda gekommen sei, die dem Dominikanerinnen-Orden angehörte, der den Kindergarten in Gersheim betrieb. Annerose Schmitt arbeitet dort seit Jahrzehnten, und die Schwester habe ihr das Bild des Heiligen Konrad zuerst ausgeliehen und bei ihrer Pensionierung im Jahre 2002 geschenkt. Nachdem sein Platz zuerst am Fenster war, folgte danach sein Platz im Altar, wo es auch an Pfingstmontag wieder stehen wird.
Der Ritt selbst führte erstmals vor 80 Jahren, am 10. Juni 1935, durch die Parr. Medelsheims früherer Pfarrer Karl Beil erinnert sich im Heimatbuch "Meltis oder Medelsheim - Die Parr" an das Ereignis: "So zog ein stattlicher Zug von 200 Reitern von Medelsheim über Peppenkum /Riesweiler zum Festplatz in Utweiler. Hier wurden die Pferde gesegnet und der Festgottesdienst zu Ehren des Heiligen Konrad gehalten." Auch diesmal werden die Teilnehmer des Zuges vor der Feldmesse in der Utweiler Dorfmitte von Kaplan Martin Seither gesegnet. Er wird danach die Messe mit Unterstützung durch den Musikverein Gersheim unter freiem Himmel halten. Traditionell lädt die Feuerwehr Peppenkum-Utweiler, erstmals ohne den Männergesangverein, zum gemütlichen Beisammensein an der alten Schule ein.
Zum Thema:
HintergrundKonrad von Parzhams (1818-1894) bürgerlicher Name war Johannes Birndorfer. Erst als 30-Jähriger fand er im Kapuzinerkloster Altötting Aufnahme und seinen Platz fürs Leben an der Klosterpforte. Von 1852 an wirkte er 41 Jahre lang an diesem Platz, wo er es mit Tausenden von Wallfahrern zu tun hatte. Trotz seines langen Arbeitstages an der Pforte blieb das Gebet der Mittelpunkt seines Lebens: In jeder freien Minute betete er. In der Kirche des Klosters fand Konrad seine letzte Ruhestätte, sie wurde 1953 in Bruder-Konrad-Kirche umbenannt. ott