Achterbahn auf und neben der Strecke

Blieskastel · Beim 56. Pfingstmotocross des MSC Niederwürzbach erlebten die Zuschauer am Montag in der Lettkaul ein beeindruckendes Spektakel. Freud und Leid im Fahrerlager waren eng beisammen.

 Die Strecke verlangte den jungen Fahrern viel ab. Foto: Schwarz

Die Strecke verlangte den jungen Fahrern viel ab. Foto: Schwarz

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Zum Ende des Tages meint es der Wettergott mit den Motocross-Fahrern in der Lettkaul bei Niederwürzbach nicht gerade gut. Immer heftiger bahnt sich der Regen im zweiten Lauf zur deutschen Meisterschaft in der MX2 den Weg nach unten. Die Fahrer ab 14 Jahren müssen bei ihrer atemberaubenden Achterbahnfahrt durch das Gelände jetzt noch mehr aufpassen als sonst. Ein kurzer Moment reicht aus - und schon ist es passiert.

Wie bei Dominique Thury. Der 22-jährige Sachse kommt gerade den steilen Hang kurz vor dem Ziel hinunter gerauscht. Die lange Rechtskurve und die scharfe Linkskurve sind im Anschluss kein Problem, doch nach dem meterlangen Sprung durchs Ziel geschieht es: Thury kommt falsch auf und kann den Sturz nicht verhindern. Erst nach Sekunden kriegt er seine Kawasaki wieder zum Laufen - die Führung ist hin, der Traum vom Doppelsieg passé. "Ich bin ein Stück zu weit links gelandet. Da ist es halt passiert. Aber schon in Ordnung, es hätte schlimmer sein können", sagte Thury, der sich trotz defekter Vorderbremse noch auf Rang sieben vorkämpfte.

Grund zur Freude gab es auch für Lokalmatador Lukas Kunz aus Marpingen. Der 14-Jährige übertraf das eigene Ziel klar, im starken DM-Fahrerfeld unter die ersten 15 zu kommen. "Fantastisch, wir sind überglücklich. Er hat das klasse gemacht", jubelte Vater Klaus Kunz, nachdem der Sohnemann als Siebter vom Rennen in der 85-ccm-Klasse zurück ins Fahrerlager kam. Da wusste der Junior sein Resultat noch nicht: "Aber wenn ich den Papa lachen sehe, weiß ich immer, dass es ein gutes Rennen war", verriet Lukas. "Ich bin hochzufrieden. Damit hätte ich nicht gerechnet."

Ganz anders war die Gefühlslage bei Christopher Robert aus Püttlingen. "Ich bin so scheiße aus dem Gatter gekommen", rief er Teamkollege Kunz nach dem 85er-Rennen zu. Mehr ließ sich der 14-Jährige dann nicht mehr entlocken - zu tief saß nach Platz 13 der Frust. Für den Leipziger Laurenz Falke hatte sich die Reise ins Saarland dagegen gelohnt: "Ich war das erste Mal auf dieser Strecke. Mir hat's gut gefallen", sagte der 14-Jährige nach Platz zwei bei den 85ern hinter Topfavorit Jeremy Sydow. Als "nicht DM-würdig" bezeichnete Dominique Thury die Strecke, wohl auch aus Frust über seinen Sturz. Den etwa 1000 Zuschauern war das egal, ebenso wie das Wetter. Sie wollten sich das Motocross-Spektakel nicht entgehen lassen.

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