Straßensperre für den Abistreich

Blieskastel · Sie wollen mit dem Abistreik erreichen, dass die Lehrer nochmal über eine Fortsetzung der Tradition Abistreich nachdenken: Weit über 200 Unterschriften sammelten die Von der Leyen-Schülerinnen und Schüler.

 Die Abiturienten beim Streik und der Blockade der Straße zur Orangerie in Blieskastel. Foto: Celina Manley

Die Abiturienten beim Streik und der Blockade der Straße zur Orangerie in Blieskastel. Foto: Celina Manley

Foto: Celina Manley

Seit zwei Jahren gibt es ihn am Von der Leyen Gymnasium nicht mehr: den Abistreich. Was an vielen anderen Gymnasien des Landes weiterhin in jedem Jahr für mehr oder weniger Spaß bei Schülern und Lehrern sorgt, ist am Blieskasteler Gymnasium untersagt. In Blieskastel etwa war es Tradition, dass die frisch gebackenen Abiturienten eine Nacht im Gymnasium zubrachten, um dann am anderen Morgen mit dem Abistreich "zuzuschlagen". Nachdem es in der Vergangenheit zu unliebsamen Zwischenfällen gekommen war, bei denen nicht zuletzt zu viel Alkohol der Auslöser war, wurde auch für den aktuellen Abiturjahrgang dieser Abistreich nicht genehmigt. Aber der diesjährige Jahrgang wollte sich damit zumindest nicht abfinden. "Abistreik statt Abistreich" wurde deshalb in diesem Jahr als Parole ausgegeben.

Am vergangenen Donnerstag "streikte" deshalb der größte Teil des diesjährigen Abiturjahrganges: "Wir wollten einfach noch einmal an diesen Brauch erinnern", erklärte Celina Manley. Schließlich habe man sich als Schülerin in den unteren Klassen immer schon auf den Abistreich gefreut - und nun darf das alles nicht mehr stattfinden. "Deshalb wollten wir mit unserer Aktion erreichen, dass man von Seiten der Lehrer noch einmal darüber nachdenkt, damit diese Tradition weitergeführt werden könnte", bekräftigte Celina Manley. Und so wurde in der vergangenen Woche an einem Tag die Straße zur Orangerie von 11.15 Uhr bis 13.15 Uhr symbolisch "gesperrt", Autofahrer wurden über die "Problemlage" informiert und bei Eltern, Lehrern und Schüler Unterschriften gesammelt (weit über 200). "Wir wollen für zukünftige Abiturjahrgänge zumindest einen Kompromiss", stellte die Abiturientin aus Lautzkirchen heraus. Der könnte vielleicht so aussehen, dass man etwa auf das "Übernachten" verzichtet. Und was hat der Schulleiter eigentlich gegen den Abistreich? "Überhaupt nichts", antwortet Christoph Kohl sofort und spontan auf Nachfrage unserer Zeitung. "Aber es darf einfach nicht ausarten", unterstreicht der Oberstudiendirektor. Im vergangenen Jahr seien Bilder aus dem Gymnasium auf Facebook gepostet worden, auf denen reichlich Alkohol in einem Schulraum zu sehen war. "Und da kann ich nicht anders, da muss ich reagieren", unterstreicht Kohl. Auch in diesem Jahr sei es bei einer offiziellen Abschlussfahrt zu Zwischenfällen mit Alkohol gekommen. Zudem sei bei einem traditionellen Fußballspiel des Abiturjahrgangs - auch das im Rahmen des Unterrichts - wieder Alkohol im Spiel gewesen.

"Und da habe ich als Konsequenz dem Abistreich eine Absage erteilt", so Kohl. Alkohol während der Unterrichtszeit oder auf dem Schulgelände? "Das geht gar nicht", stellte der Schulleiter noch einmal heraus

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