Studie bescheinigt viele Mängel

St Ingbert · Die St. Ingberter Rischbachschule ist ein Energiefresser. Das weiß die Stadt schon länger. Jetzt legt ein Gutachten die Finger in die Wunden. Wie es mit dem Gebäude weitergeht, sei aber offen, heißt es im Rathaus.

 Die Rischbachschule, Anfang der 70er Jahre gebaut, ist ein Energiefresser. Foto: Bergmann

Die Rischbachschule, Anfang der 70er Jahre gebaut, ist ein Energiefresser. Foto: Bergmann

Foto: Bergmann

Um den Erhalt der Rischbachschule wird in St. Ingbert hart gerungen. Während die Stadtverwaltung in der jüngeren Vergangenheit mit der Idee liebäugelte, dem Energiefresser den Garaus zu machen, verteidigen Eltern und Sportvereine, die Turn- und Schwimmhalle nutzen, den Gebäudekomplex mit allen Mitteln. Zuletzt hatte Oberbürgermeister Hans Wagner aber im Bildungsausschuss des Stadtrates betont, der Standort werde in den Jahren 2015/2016 nicht angetastet. Mit Spannung wurde zudem auf das energetische Gutachten gewartet, das die Stadt in Auftrag gegeben hat. Es liegt jetzt vor.

Das Saarbrücker Izes-Institut hat den Zustand des 70er-Jahre-Gemäuers unter die Lupe genommen. Die Zahlen sind nicht eben schmeichelhaft. Für Heizung und Warmwasserbereitung brauchte die Rischbachschule demnach über vier Jahre hinweg (2009 bis 12) durchschnittlich 1,44 Millionen Kilowattstunden . Die Heizung läuft mit Erdgas. Der Verbrauch liegt nach Erläuterung der Experten um 140 Prozent höher als das Mittel vergleichbarer Gebäude . Beim Stromverbrauch ist die Situation nicht ganz so dramatisch. Dort spricht Izes von durchschnittlich annähernd 200 000 Kilowattstunden Jahresverbrauch, was den Vergleichswert um 36 Prozent übersteigt.

St. Ingberts Klima-Manager Hans-Hennig Krämer beziffert die Energiekosten in Euro: 2012 hat die Stadt demnach 51 000 Euro für Strom in der Schule ausgegeben, für die Wärme waren es 86 000 Eruo. Er hat zudem viele Details der Studie parat. So sorgen ungedämmte Stahlträger für erhebliche Wärmeverluste. Die Dämmung des Bodens in Turnhalle und Schwimmbad sind nicht bekannt, an anderen Stellen sind sie geringer als in der Bauplanung beschrieben. Auch die Treppenhäuser sind ungedämmt, die Anschlüsse der Oberlichter an die Stahlkontruktion offenbar undicht. Die Steuerungs- und Regeltechnik der Heizung sind überaltert. Am einfachsten ließe sich noch der Stromverbrauch bei der Beleuchtung durch ein Umrüsten auf LED-Technik etwas machen. Was eine grundlegende Sanierung der Schule kosten würde, ist noch nicht beziffert. Das soll aber bald geschehen, sagt Krämer.

Auch wenn das alles nicht positiv klingt, betont St. Ingberts Pressesprecher Peter Gaschott, damit sei das letzte Wort zur Zukunft der Rischbachschule noch nicht gesprochen, das weitere Vorgehen offen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort