Kita-Kinder in der Warteschleife

St. Ingbert · Die Plätze in Kindertagesstätten sind heiß begehrt, die Anmeldelisten lang. So auch in St. Ingbert. Die Mittelstadt kann in ihren Einrichtungen derzeit 212 Kleinkinder aufnehmen. Und das sind zu wenige, sagt der Gesetzgeber. 44 Plätze müssten her. 30 weitere sind geplant.

St. Ingbert. Ab dem Kindergartenjahr 2013/2014 ist der Krippenplatz für Kinder unter drei Jahren im Saarland Pflicht - zumindest für 35 Prozent von ihnen. So gibt es der Gesetzgeber vor und die Kommunen müssen schauen, diese Vorgabe entsprechend umzusetzen.In St. Ingbert wurden seit 2008 insgesamt 95 neue Krippenplätze zu den bereits vorhandenen 87 Plätzen in den 16 verschiedenen Einrichtungen geschaffen. Weitere 30 Plätze sind geplant. So teilt es Thea Holzer, bei der Stadt St. Ingbert zuständig für die Kindergartenplanung, im Gespräch mit unserer Zeitung mit. Bei derzeit 733 St. Ingberter Kindern unter drei Jahren ergibt sich ein Fehlbedarf von 44 Plätzen. "Hier prüfen wir momentan verschiedene Lösungsmöglichkeiten gemeinsam mit den betroffenen Abteilungen der Verwaltung und den zuständigen Genehmigungsbehörden", informiert der Beigeordnete der Stadt St. Ingbert, Markus Derschang.

Wer derzeit für sein Kind auf einen der 212 vorhandenen Krippenplätze in der Mittelstadt spekuliert, der muss, sofern er nicht bereits auf einer Warteliste steht, Geduld haben. "Wir haben für dieses Jahr keine freien Krippenplätze mehr", so Thea Holzer. Ab Mitte nächsten Jahres seien wieder Plätze zu haben. Aufgrund dieser Wartezeiten empfiehlt die Kindergartenplanerin, dass Eltern ihr Kind bei Interesse so früh wie möglich anmelden, am besten, wenn das Kind gerade auf der Welt ist oder sogar schon, wenn die Frau noch schwanger ist. Ab einem Alter von acht Wochen nehmen die meisten Kindertagesstätten die Kleinen, manche auch ab einem halben Jahr. Um sicher zu gehen, dass sie auch wirklich einen Platz bekommen, melden viele Eltern ihre Kinder in mehreren Einrichtungen an, um letztlich bei einer Einrichtung hoffentlich zum Zuge zu kommen. "Wichtig ist", darum bittet Thea Holzer eindringlich, "dass falls die Eltern, sobald sie einen Platz haben, in den anderen Einrichtungen, in denen sie auf der Warteliste stehen, absagen." So hätte wieder ein anderes Kind eine Chance auf diesen Platz. "Wir versuchen, möglichst allen Eltern eine Chance auf einen Krippenplatz einzuräumen, unabhängig davon, ob sie berufstätig sind oder nicht", betont Derschang und fährt fort: "Wir wollen das so flexibel wie möglich gestalten."

Geöffnet sind die St. Ingberter Kindertageseinrichtungen zwischen sieben und 16.30 Uhr, einige Einrichtungen haben bis 17 Uhr geöffnet. "Wir wollen in nächster Zeit in Angriff nehmen, die Öffnungszeiten in einigen Einrichtungen verlängern zu können", informiert Holzer.

Die Kosten für einen Krippenplatz belaufen sich in St. Ingbert derzeit monatlich auf 250 bis 320 Euro - je nach dem, wie hoch die Personalkosten in der Einrichtung sind und ob das Essen und die Windeln im Preis inkludiert sind. Eine Finanzspritze kommt hier von der Stadt St. Ingbert. Nach Ablauf eines Kindergartenjahres können Eltern der Krippen- und auch der Kindergartenkinder einen Antrag auf einen so genannten Betreuungsgutschein stellen. Das bedeutet, dass die Familien einkommensunabhängig monatlich zehn Euro des Kindergartenbeitrages erstattet bekommen.

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