Sie möchten als Hospizhelfer für andere da sein

St Ingbert · Im Caritas-Zentrum Saarpfalz in St. Ingbert haben jetzt zwölf neue ehrenamtliche Hospizhelfer ihre Zertifikate erhalten. Vorausgegangen war ein rund sechsmonatiger Qualifikationskurs in Homburg und St. Ingbert.

 Teilnehmerinnen des sechsmonatigen Hospizhelfer-Kurses vor dem Caritas-Zentrum St. Ingbert. Foto: Caritas

Teilnehmerinnen des sechsmonatigen Hospizhelfer-Kurses vor dem Caritas-Zentrum St. Ingbert. Foto: Caritas

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Schwer(st) kranke und alte Menschen in ihren letzten Stunden begleiten - diese wichtige Aufgabe übernehmen ehrenamtliche Hospizhelfer und -helferinnen. Sie werden dringend gebraucht, auch von den Angehörigen. Warum engagieren sich Menschen für andere? Was gibt ihnen ihre Mitmenschlichkeit? Antworten auf solche Fragen und Gedanken fallen in dem Kursus sehr unterschiedlich aus. Karin Schmidt aus Kirkel möchte mit ihrem Engagement für Sterbende etwas zurückgeben. "Ich war vor rund zehn Jahren schwer krank und habe die Krankheit überwunden", sagt die 49-Jährige. Sie sei von ihrer Familie emotional getragen worden und habe in ihrem gesamten Umfeld viel Vertrauen erfahren. "Jetzt möchte ich für andere da sein." Für andere da sein - das möchte auch Judith Schwinn aus Bexbach. Sie sagt, das Leben habe es mit ihr gut gemeint und sie wolle jetzt anderen Menschen helfen. Sie spricht von Nächstenliebe und von ihrem Glauben. "Man lebt nicht für sich allein, sondern auch für andere", ist die 45-Jährige überzeugt. Die beiden Frauen gehören zu den Jüngeren im Qualifikationskurs Hospizarbeit - elf Frauen und ein Mann. Veranstalter war der Ökumenische Ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienst Saarpfalz in Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenenbildung Saarpfalz. Koordinatorin Gabriele John-Neumann spricht zu Beginn jedes Kurses, der jährlich angeboten wird, immer über Ziele und Motivation. Es folgen Seminarabende zu verschiedenen Themen, in denen sich die künftigen Ehrenamtlichen auskennen müssen, um die Gespräche mit den Sterbenden und ihren Angehörigen gut vorbereitet und einfühlsam führen zu können. Es geht etwa um Informationen zu Hospizangeboten im Saarpfalz-Kreis, Krankheitsbilder und Schmerztherapie in der Palliativmedizin, um Fragen rund um die Bestattung, Trauerbegleitung, pflegerische Tätigkeiten, rechtliche Aspekte wie Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung sowie um den (eigenen) Glauben und spirituelle Fragen. An einem Wochenende beschäftigen sich die Kursteilnehmer auch mit den Themen Wahrnehmung und Kommunikation. Zu dem Qualifikationskurs gehört ein Pflegepraktikum. Meta Lermann aus Blieskastel hospitierte auf der Demenzstation des dortigen Caritas-Altenzentrums St. Josef. Die 60 Jahre alte ehemalige Leiterin des Caritas-Förderzentrums Edith-Stein in Lautzkirchen und Vorstandsmitglied im Hospizverein Saarpfalz erfuhr vier Tage lang, wie Demenzkranke für jedes Gespräch, für jede Hand dankbar waren. "Auch wenn sie nicht mehr sprechen können, spürt und sieht man, was sie sagen wollen - und wenn es über die Augen ist."

Die Kursteilnehmer/innen: Anke Enderlein, Anja Emser, Johann Gräber, Gabriele Grub-Diehl, Ursula Huwer, Petra Kott-Rauber, Meta Lermann, Barbara Oberneßer, Josepha Panter, Ingrid Salten, Karin Schmidt und Judith Schwinn.

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