„Schnarchkappen“ in der Landesregierung

Wallerfangen · Von wem sich die Stahlarbeiter in der Halle die Rettung ihrer Jobs am ehesten versprachen, verriet ein Schild vor dem Eingang der Wallerfanger Festhalle Walderfingia. "Oskar, bitte rette uns ein zweites Mal", stand darauf.

 Sahra Wagenknecht, Bundestagsfraktions-Chefin der Linken, in Wallerfangen. Foto: BuB

Sahra Wagenknecht, Bundestagsfraktions-Chefin der Linken, in Wallerfangen. Foto: BuB

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Lafontaine ließ sich beim Politischen Aschermittwoch der Saar-Linken nicht lange bitten. Bevor die Kabarettistin Alice Hoffmann ("es Hilde") das Treffen mit einem Sketch über Fremdenfeindlichkeit eröffnete, trug sich Lafontaine in eine Unterschriftenliste der IG Metall zum Erhalt der Arbeitsplätze ein. "Wir stehen zu euch", rief Lafontaine den rund 40 Stahlarbeitern zu, die sich in ihrer orangefarbenen Arbeitskleidung unter die rund 350 Besucher gemischt hatten und Lafontaine mit "Oskar, Oskar"-Rufen feierten.

Lafontaine forderte eine Umverteilung großer Vermögen. Ein Millionen-Vermögen könne man sich nicht erarbeiten, sondern man könne es sich nur bei den Arbeitnehmern "klauen". Die große Koalition im Land bezeichnete er als "Pfeifen-Regierung", die aus lauter "Schnarchkappen" bestehe. Annegret Kramp-Karrenbauer und Anke Rehlinger könnten auch ein Karnevals-Duo mit den Namen "Das ään unn das anner" abgeben, so Lafontaine. "Das ään", Rehlinger, habe "ein Fledermaus-Haus ohne Fledermäuse" bauen lassen, "das anner", Kramp-Karrenbauer, "eine HTW ohne Studenten". Lafontaine lästerte, es fehle nur noch "eine Fischzucht ohne Fische". Die Saar-SPD, so Lafontaine, habe "Angst, eine Regierung zu bilden. Wir haben eine linke Mehrheit, aber sie fühlen sich wohl im Arm der CDU ." Die Vorsitzende der Linken-Bundestagsfraktion, Sahra Wagenknecht , spottete, Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU ) verteidige die schwarze Null "mindestens so vehement wie Sepp Blatter seine Unschuld". Sahra Wagenknecht sagte: "Die wirklich teuren Flüchtlinge sind die Steuerflüchtlinge." CSU-Chef Horst Seehofer tue das, was er am besten könne: "Er stänkert gegen die Bundeskanzlerin."

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