Pfarrer Gräff nimmt Politik in die Pflicht

Wallerfangen · Nach der Gemeinderatssitzung in der vergangenen Woche, in der Vertreter des Elternausschusses der Kita St. Katharina Wallerfangen auf die drängende Raumnot und den Sanierungsstau aufmerksam gemacht haben, meldet sich nun der Pfarrer Herbert Gräff zu Wort.

"Seit über 40 Jahren übernimmt der Kindergarten in Trägerschaft der Kirchengemeinde die Betreuung sämtlicher Kinder des Ortsteils Wallerfangen , ob sie Christen sind oder nicht, katholisch oder nicht, ob sie Kirchensteuer zahlen oder nicht", betont er.

Die von Schimmel befallene Kita, die seit Jahren saniert werden müsste, kann voraussichtlich ab Januar keine Kinder mehr aufnehmen. Nach den Aussagen im Rat, das Problem sei Sache der Kirchengemeinde, nicht der Gemeinde Wallerfangen , verweist er auf das saarländische Kinderbetreuungs- und -bildungsgesetz. "Der Rechtsanspruch richtet sich schließlich gegen die öffentliche Hand und nicht gegen die Kirchengemeinde. In der Kirchengemeinde haben vor allem im Verwaltungsrat viele Ehrenamtliche ihre Zeit, viel Herzblut und vor allem viele Nerven investiert, damit der Kindergarten arbeiten kann."

Der Kindergarten wird aus Mitteln des Landes, des Kreises, der Kommune und der Kirchensteuer finanziert. "Das haben Politiker ins Gesetz geschrieben. Auch dass keine Maßnahme beginnen kann, bevor nicht alle Genehmigungen da sind", empört sich der Pfarrer . "Die Ehrenamtlichen der Pfarrei haben immer wieder das Ihre getan, die notwendigen Anträge auf den Weg gebracht und dann vor allem über Jahre gewartet, weil aus dem Ministerium und aus dem Kreisjugendamt einfach keine Antwort kommt." Stattdessen prügelten nun die Politiker, die es wissen müssten, weil sie die Gesetze gemacht haben, auf die Kirchengemeinde ein. "Oder ist es das langfristige Ziel mancher politischer Kreise, ein kirchliches Profil der Kinderbetreuung aus der Gemeinde Wallerfangen endgültig hinauszuschaffen?"

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort