Lesefutter-Nachschub ist kein Problem

Wallerfangen · Seit Januar gibt es die Lesestube in Wallerfangen – keine Bücherei, sondern eine Tauschbörse. Fünf Frauen um Uschi Decker haben das Projekt ins Leben gerufen und betreuen die Lesestube auch.

 Ruth Kreutzer-Fritz (Mitte) ist zufrieden mit der Lesestube in Wallerfangen. Und auch die Gründerinnen (v. l.) Wally Weyrich, Marietta Schott, Silvia Zahn und Uschi Decker stöbern gern hier. Foto: Barbara Scherer

Ruth Kreutzer-Fritz (Mitte) ist zufrieden mit der Lesestube in Wallerfangen. Und auch die Gründerinnen (v. l.) Wally Weyrich, Marietta Schott, Silvia Zahn und Uschi Decker stöbern gern hier. Foto: Barbara Scherer

Foto: Barbara Scherer

Elf prall gefüllte Bücherregale warten auf die Besucher in der Wallerfanger Lesestube. Zu entdecken gibt es Romane und Krimis genauso wie Kinder- und Jugendbücher oder Kochbücher und Geschichtliches. In einem Schrank liegt außerdem eine Auswahl an DVDs und Hörbüchern, auch einige Zeitschriften sind vorhanden. Doch die Sachen stehen weder zum Verkauf noch werden sie verliehen: Bei der Lesestube handelt es sich um eine Tauschbörse.

"Man kann Bücher mitbringen und dafür andere mitnehmen", erklärt Uschi Decker das Prinzip. Jeder darf so viel bringen, wie er möchte, und sich dafür Stücke aus dem Angebot der Lesestube mitnehmen - bis zu vier auf einmal. Seit Januar öffnet die Lesestube im Haus der Generationen in Wallerfangen alle zwei Wochen mittwochs für jeweils zwei Stunden. Der Anfangsbestand setzte sich aus Spenden zusammen sowie aus dem Fundus der Gründerinnen. Außer Decker gehören dazu Wally Weyrich, Silvia Zahn, Marietta Schott und Susi Theobald - selbst alle Leseratten, wie Decker erklärt. "Wir haben alles gebaut und die Regale restauriert", beschreibt Schott die Arbeiten, die die Gruppe in ihrem Raum geleistet hat. Ebenso haben die Frauen die Bücher nach Themen und Autoren in die Regale einsortiert.

Schon am Anfang wurde die Lesestube gut angenommen - nicht zuletzt, da während der Öffnungszeiten einen Raum weiter das Seniorencafé läuft. "Viele der älteren Damen holen sich dann Bücher", erklärt Zahn. Das Publikum insgesamt ist jedoch sehr gemischt. "Es kommen zum Beispiel viele Eltern, die etwas für ihre Kinder mitnehmen", meint Decker. Insgesamt seien besonders Krimis und historische Romane gefragt, nur die wenigsten Besucher suchten aber gezielt nach einem bestimmten Buch. "Die meisten schauen einfach, was es so gibt", meint Decker. Und das Angebot ist vielseitig, Nachschub ist kein Problem. "Wir kriegen selbst neue Romane relativ schnell", freut sich Schott.

Begeistert von der Lesestube ist Ruth Kreutzer-Fritz aus Wallerfangen . Gleich bei ihrem ersten Besuch hat die Vielleserin fünf Bücher abgegeben und ist mit der vorhandenen Auswahl sehr zufrieden. "Ich habe ein paar historische Romane mitgenommen", erzählt die 59-Jährige, und fährt fort: "Mich interessieren das Mittelalter, die Griechen und die Germanen, und zwischendurch lese ich gerne einen richtig guten Thriller." Regelmäßigen Nachschub benötigt sie dringend, erklärt sie: "Ich habe mein Leben lang gelesen und lese immer zwei Bücher auf einmal."

Neben dem Tauschangebot plant das Team der Lesestube bereits weitere Aktionen im Haus der Generationen. Aktuell steht eine Lesung mit Kurt Robert auf dem Programm. Am Donnerstag, 7. Juli, präsentiert der Autor aus Düren ab 19 Uhr seinen neuesten Krimi. Und das sei noch nicht alles, verrät Schott: "Wir überlegen, ob wir ein Kulturcafé einrichten."

Die Lesestube im Haus der Generationen in Wallerfangen ist jeden zweiten Mittwoch von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Die nächsten Termine: 22. Juni, 6. Juli, 20. Juli und 3. August.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort