Gysi: „Wir müssen auf Deeskalation setzen“

Wallerfangen · Der Politische Aschermittwoch ist traditionell ein Tag, an dem die Kritik am politischen Gegner derber ausfällt als im Politik-Alltag. So richtig krawallig ging es bei der Linken in der Walderfingia-Halle in Wallerfangen aber auch nicht zu.

 Gregor Gysi (l.) und Oskar Lafontaine gestern Abend in Wallerfangen. Foto: bub

Gregor Gysi (l.) und Oskar Lafontaine gestern Abend in Wallerfangen. Foto: bub

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Im Gegenteil schlug Gregor Gysi , Fraktionschef im Bundestag, vor den 500 Besuchern doch eher ernste Töne an. Mit Blick auf den IS-Terror und die Ukraine-Krise sagte er: "Täglich werden Kriege normaler."

Sollten Kanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Francois Hollande in der Ukraine den Frieden herbeiführen, sei er der Letzte, der dies nicht zu würdigen wisse, die Sanktionspolitik gegenüber Russland sei jedoch falsch: "Wir müssen auf Deeskalation setzen." Ein paar Lacher erzielte er dann aber doch, als die Rede auf Griechenland kam: "Wenn Schäuble über Griechenland redet, sieht er aus wie eine schwarze Null."

Genau wie Gregor Gysi hatte auch Oskar Lafontaine , Fraktionschef im Landtag, für die griechische Linke Syriza viel Lob übrig: "Hoffen wir, dass diese neue Kraft durchhält." Denn die Griechenland-Politik der Bundesregierung sei gescheitert, sie biete der griechischen Jugend keine Zukunft. Auch Lafontaine widmete den Großteil seiner Rede der Bundespolitik. Die Kritik an der Landespolitik fiel vergleichsweise kurz aus. Doch eine originelle Idee hatte er: Man solle doch die Politiker der Landesregierung für ihre Taten ehren, indem man alle Pfusch-Bauten nach ihnen benenne. Dann hieße der Vierte Pavillon "Annegret-Kramp-Karrenbauer-Pavillon" und der HTW-Neubau "Commercon-Palais".

Die beiden "Schwergewichte" der Partei (O-Ton von Linken-Landeschefin Astrid Schramm ) - mit Humpta-Tätärä begrüßt - waren übrigens die einzigen Redner. Die angekündigte Sahra Wagenknecht blieb wegen Krankheit fern.

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