Maroder Kindergarten muss saniert werden

Wallerfangen · Gute Ideen braucht die Gemeinde Wallerfangen für ihre Kinder. Denn es gibt nicht nur Probleme mit der Kinderkrippe. Der 1974 neben der Pfarrkirche eröffnete Kindergarten ist inzwischen marode und muss saniert werden.

 Für die Sanierung des Wallerfanger Kindergartens St. Katharina gibt es nicht viel Spielraum zwischen Pfarrkirche, Waisenhaus und Psychiatrie des Nikolaus-Hospitals. Foto: Johannes A. Bodwing

Für die Sanierung des Wallerfanger Kindergartens St. Katharina gibt es nicht viel Spielraum zwischen Pfarrkirche, Waisenhaus und Psychiatrie des Nikolaus-Hospitals. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Nach etwa 30 Jahren sollte der Kindergarten "St. Katharina" erneuert werden. Darauf hatte Pfarrer Herbert Gräff einmal hingewiesen. Damit ist das 1974 eröffnete Gebäude längst über die Zeit. Wegen Schimmelbefall und undichten Zimmerdecken sind immer wieder Räume geschlossen. Es besteht dringender Handlungsbedarf. Aber es soll kein Neubau her, sondern eine Komplettsanierung.

Die Gründe dafür liegen einerseits in Vorgaben des Landes. Das erlaubt maximal bis zu sieben Gruppen, geplant sind nun eine weniger. Vor allem setzt der Vertrag mit der Sophienstiftung klare Grenzen. Demnach kann nur im Rahmen der bisherigen Dimensionen gebaut werden. Dies schließe eine Aufstockung ebenso aus wie eine Erweiterung, sagte Bürgermeister Günter Zahn . Deshalb sei es auch nicht machbar, die Kinderkrippe an diesem Standort zu integrieren. "Da spielt auch das Land nicht mit, und die Verkehrssituation dort wäre nicht mehr tragbar."

Zahn verwies zudem auf die Fördermittel, die sich auf eine Sanierung beziehen. Werde das geändert, müsse das ganze Verfahren von vorne anlaufen, einschließlich europaweiter Ausschreibung. Die Sanierung des Kindergartens sollte laut Planung im laufenden Betrieb erfolgen. Dafür wären zwei der noch vier Gruppen in das alte Postgebäude auf dem Rathausplatz umgezogen. Ein Umbau dort stockte über Monate wegen fehlender Genehmigungen.

"Das Gesundheitsamt signalisierte, dass es wegen dem Staub einer Sanierung im Betrieb nicht zustimmen werde", sagte Zahn. Als vorübergehendes Quartier kämen Container in Frage, auf der Wiese nördlich vom Rathaus. Die monatliche Miete läge bei bis zu 12 000 Euro, über die Bauzeit wären es dann über 200 000 Euro.

Als weitere Alternative ist die Festhalle Walderfingia in der Überlegung. Zwei Drittel der Fläche könnten für die Kinder des Kindergartens hergerichtet werden. "Das Geld, das wir für die Container ausgeben würden, würden wir besser dort investieren", meinte Zahn. Zumal die Halle ebenfalls Sanierungsbedarf habe. Das Hallendrittel mit Bühnenteil bliebe den Vereinen für Proben. Größere Veranstaltungen wären ausnahmsweise in Dillingen möglich. Für den Karnevalsverein Neimerder könne man ein Festzelt nutzen. Vorsorglich werde die Walderfingia schon nach Ende der jetzigen Karnevals-Session nicht mehr weiter vergeben.

Für einen symbolischen Euro kaufte die Gemeinde gegen Ende 2016 den Kindergarten von der Kirchengemeinde Wallerfangen . Der Vertrag zwischen Gemeinde und Sophienstiftung über das Grundstück führt die Erbpacht fort, die am 23. Juli 1976 begonnen hat. Für den Rückbau des früher katholisch geführten Kindergartens sollte das Bistum 300 000 Euro aufbringen. Dieses Geld bekommt nun die Gemeinde. Sollte es beim bisherigen Sanierungsplan bleiben, wird St. Katharina mit sechs Kindergarten-Gruppen ausgestattet. Die alte bröckelnde Sandsteinmauer davor wird für Baufahrzeuge abgetragen und später wieder aufgebaut. Eineinhalb Jahre sind als Bauzeit geplant, geschätzte Kosten: drei Millionen Euro.

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