Das Gärtnern bringt sie zusammen

Wallerfangen · In den Teichen quaken die Frösche um die Wette. Aber die sind nicht die Namensgeber der Kleingartenanlage am Ortsrand von Wallerfangen. „Die heißt Mookenloch, weil hier so viele Kröten sind“, erklärte Wolfgang Fine, im fünften Jahr Vorsitzender des Vereins.

 Wolfgang Fine ist stolz auf gepflegte Gärten und gute Nachbarschaft in der Kleingartenanlage Mookenloch. Foto: Johannes A. Bodwing

Wolfgang Fine ist stolz auf gepflegte Gärten und gute Nachbarschaft in der Kleingartenanlage Mookenloch. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Etwa 21 000 Quadratmeter umfasst die Kleingartenanlage Mookenloch in Wallerfangen . Das wären ungefähr drei Fußballfelder . Aufgeteilt ist sie in 26 einzelne Gärten von je vier bis fünf Hektar. Die reichen von der Straße Richtung Sonnental bis zum Lumpenbach. "Die Lage am Limberg ist einzigartig", schwärmte Wolfgang Fine. Die Natur ergänze das Grün der Gärten. Hier seien Vögel, Kaninchen, auch Rehe und vereinzelt mal ein Wildschwein. Habe man genug von der Gartenarbeit, "dann kann man auch direkt vor der Tür spazieren gehen". "Wir feiern nächstes Jahr 30-jähriges Bestehen", erinnerte Fine an die Gründung des Vereins 1987. Das Gelände gehöre der Familie Villeroy-Galhau und sei gepachtet. Aktuell um weitere zehn Jahre. Zu denen habe man ein gutes Verhältnis. Gleiches gelte für die Beziehungen unter den Gartennutzern. Geregelt werde das Leben in der Anlage durch Satzung und Gartenordnung. Beispielsweise sei ab 19 Uhr mehr Ruhe angesagt, sonntags ist Rasenmähen nicht erlaubt.

Eine richtige Saison gebe es nicht, die Gärten seien das ganze Jahr über nutzbar. "Eigentlich ist immer jemand da", sagte Fine. Die Arbeitseinsätze würden aber maßgeblich vom Wetter bestimmt. Am 1. Mai finde seit 20 Jahren ein großes Fest statt. Der Erlös sei für den Verein. Ende September begehe man Erntedank. Das finde auf dem Vereinsgelände statt. Dort befinden sich dann ein Getränkestand und ein Zelt. Zwischendurch gebe es auch Geburtstagsfeiern und kleine Privatfeste. "Wer ein größeres Festchen macht, kündigt das vorher an. Aber meist", lächelte Fine, "sind dann ja eh fast alle dabei". "Wir sind die einzige Anlage, die keine Strom anbindung hat", stellte er dar. Was an Elektrizität gebraucht werde, erzeugten vor allem Solaranlagen. Die Verwendung von Stromaggregaten hingegen habe man eingeschränkt.

Fließendes Wasser ist nur in den wärmeren Jahreszeiten da. "Wir sind an den Friedhof angeschlossen. Die Leitung von dort haben wir selbst verlegt." In Eigenleistung soll im Herbst auch ein Schulungsraum entstehen. Die Fläche der Gärten sei wesentlich größer als bei anderen Anlagen. Jeder Garten bestehe aus drei Teilen für Rasen, Häuschen und eigentlichem Nutzgarten. Der Pachtpreis betrage moderate 50 Euro im Jahr. Pflicht seien jährlich fünf Arbeitsstunden für den Verein. 40 Mitglieder habe der Kleingartenverein, im Schnitt seien sie unter 50 Jahre. An Nationalitäten gebe es unter anderen Deutsche, Polen, Italiener, Türken und Litauer. Die kämen zur Hälfte aus der Gemeinde Wallerfangen , aber auch von Saarlouis, Dillingen, Völklingen und Ludweiler. "Wir verschenken vieles", sagte Gartennutzer Andreas Recker über die reiche Ernte. Es gebe unter anderen Zucchini, Auberginen , Salate, Spargel und Obst. Über die besten Anbautricks tausche man sich aus. Gedüngt werde biologisch, ergänzte Fine. Diese Gartengröße mache allerdings auch einiges an Arbeit. Erst recht bei dem derzeit warm-nassen Wetter. "Dann kommt man mit dem Rasenmähen kaum noch nach."

Fine ist der vierte Vorsitzende der Kleingartenanlage Mookenloch und im fünften Jahr im Amt. Fast täglich sei er da, nach der Nachtschicht schon morgens gegen 6 Uhr. "Für mich ist das absolute Erholung."

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