Quellgöttin Sirona hielt im Saargau Hof

Ihn · Der Saargau legt Zeugnis ab von längst vergangenen Epochen. Hinter Bäumen versteckt finden sich die Spuren eines Quellheiligtums und eines Gutshofes aus römischer Zeit. Zwischen Ihn und Niedaltdorf, am Rande des Hirnberges, auf dem Sudelfels gelegen, wartet dieses Ensemble darauf, wieder entdeckt zu werden.

Gerlies Matheis stellt am Samstag, 17. September, dieses Kleinod im Landkreis Saarlouis vor. Von 1981 bis 1984 wurde die bis zum 4. Jahrhundert bestehende Anlage unter der Leitung von Hermann Maisant ausgegraben. In Teilen rekonstruiert, zeigt das Wohnhaus sehr anschaulich die typischen Merkmale der damaligen Baukultur. Dass ein Raum mit Fußbodenheizung ausgestattet war und es einen Kaltbadetrakt gab, verweist auf den Luxus, den sich der Erbauer leisten konnte.

Der Tempelbereich war rund 400 Jahre lang eine Pilgerstätte. Deutlich sticht der Umgangstempel mit seiner modernen Überdachung hervor, wo die Quellgöttin Sirona verehrt wurde. Das sechseckige, noch in originaler Fundlage befindliche Wasserbecken fängt seit rund 1800 Jahren Quellwasser auf.

Noch heute lässt sich die Faszination spüren, die dieser Ort auf die damaligen Pilger ausgeübt haben muss. Auch wenn moderne Analysen das Quellwasser nicht als Heilwasser einstufen, reines Wasser gilt bis heute als Lebenselixier. Die Verehrung der Götter war fester Bestandteil der römischen Kultur. Einen Einblick in dieses besondere Brauchtum gibt Gerlies Matheis bei ihrer zweistündigen Führung am Sudelfels. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Parkplatz am Sudelfels. Die Teilnehmeranzahl ist begrenzt. Die Teilnahme kostet drei Euro.

Anmeldung bei Tourist-Info Landkreis Saarlouis unter Telefon (0 68 31) 44 44 49.

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