„Wann bekommen wir wieder eine richtige Busanbindung?“

Ihn · Mit dem neuen Busfahrplan haben sich für Alexander Ory aus Ihn Probleme ergeben: Seit Januar kommt er nicht mehr problemlos zu seiner Arbeit. Die Kreisverkehrsbetriebe verhandeln mit der Gemeinde über Lösungen.

 KVS-Bus auf dem Gau bei Ittersdorf. Foto: Rolf Ruppenthal

KVS-Bus auf dem Gau bei Ittersdorf. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Leser-Reporter Alexander Ory aus Ihn hat seit der Fahrplanumstellung der Kreisverkehrsbetriebe Saarlouis (KVS) im Januar Probleme, zu seiner Arbeitsstelle in Saarlouis und zurück zu gelangen. Bereits vor der Umstellung hat er sich an die KVS gewandt und darauf hingewiesen, dass er mit dem neuen Fahrplan keine Möglichkeit mehr habe, samstags zwischen 16 und 20 Uhr von Saarlouis nach Ihn zu fahren. Eine Antwort habe er nicht erhalten, beklagt er. Und: Seine Beschwerde am Schalter sei mit den Worten "Auf Einzelschicksale können wir keine Rücksicht nehmen" abgewiesen worden.

Über Wochen hat Ory nun auch das neue Anrufbus-System genutzt und ist damit nicht zufrieden: "Kurz und bündig: Wann bekommen wir wieder eine richtige Busanbindung?", fragt er. Der zeitliche und finanzielle Aufwand für die telefonische Bestellung stört ihn, außerdem das häufige Umsteigen - bei gleichzeitiger Erhöhung der Fahrpreise. "Und man steht grundsätzlich mit einem mulmigen Gefühl an der Haltestelle, da man nie sicher sein kann, ob das Callcenter außerhalb des Saarlandes die Daten hier auch richtig weiterleitet." Für regelmäßige Kunden sei das System "eine Tortur", beklagt Ory. Er vermutet, die KVS wolle dadurch letztendlich die kleinen Dörfer "komplett abhängen".

Von den KVS habe er auf seine Beschwerden hin nur eine Standard-Antwort erhalten. "Insgesamt ist die Situation einfach nur ärgerlich", fasst er zusammen.

Die Beschwerden über den Wallerfanger Busverkehr haben insgesamt stark abgenommen, erklärt dazu eine Sprecherin der KVS. "Gerade die Anfangsschwierigkeiten, etwa mit dem Rufbus, sollten inzwischen behoben sein."

Die beschriebene Aussage am Schalter, auf Einzelschicksale könne man keine Rücksicht nehmen, bedauert sie: "Das hätte man so nicht formulieren dürfen." In der Sache sei es dennoch richtig: "Wir sind als Busunternehmen nicht für Einzelfahrten zuständig, dafür gibt es Taxis", erklärt sie. Gerade die teils sehr geringen Nutzerzahlen in manchen Orten waren der Grund für die Fahrplanumstellung, betont die KVS. "Und unser Rufbus garantiert, dass man sogar mehr Fahrten anbieten kann als nur die Grundversorgung."

Im Übrigen habe die KVS kürzlich bei einer Sitzung mit allen Ortsvorstehern der Gemeinde Wallerfangen ein Angebot, speziell für das Wochenende, unterbreitet, um Zusatzfahrten zu ermöglichen. "Natürlich gegen Bezahlung, so wie das andere Gemeinden auch nutzen", sagt die Sprecherin. Bisher sei man aber vonseiten der Gemeinde nicht auf die KVS zugekommen.

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