Nichts für schwache Nerven

Gisingen · Der VfB Gisingen hat das Herzschlagfinale um die Meisterschaft in der Kreisliga A Saar in letzter Minute gewonnen. Manuel Haas machte den VfB vor 750 Zuschauern mit seinem 3:2-Siegtreffer gegen den SV Felsberg zum Meister.

 Eine Kanone für den Torschützenkönig: Manuel Haas traf in dieser Saison 71 Mal. Der letzte Treffer war sein wichtigster. Foto: Guldner

Eine Kanone für den Torschützenkönig: Manuel Haas traf in dieser Saison 71 Mal. Der letzte Treffer war sein wichtigster. Foto: Guldner

Foto: Guldner

Die 90. Minute im Spitzenspiel der Fußball-Kreisliga A Saar zwischen Tabellenführer VfB Gisingen und dem SV Felsberg: Vor 750 Zuschauern steht es 2:2. Bleibt es dabei, würden beide Teams dumm aus der Wäsche schauen. Der VfB benötigte nämlich einen Sieg, um Meister zu werden, Felsberg muss gewinnen, um in die Aufstiegsrunde der Tabellenzweiten zu kommen.

Doch dann kommt der große Auftritt von Gisingens Torjäger Manuel Haas. Nachdem ein Freistoß von Mohamed Haman in der Mauer hängenbleibt, rollt das Leder vor die Füße des VfB-Stürmers. Haas zieht ab, der Ball wird noch abgefälscht und schlägt zum 3:2 neben dem Pfosten ein. Haas reißt jubelnd die Hände hoch, geht aber wenig später zu Boden, weil seine Mitspieler ihn in einer riesigen Jubeltraube unter sich begraben. Sein 71. (!) Saisontreffer für Gisingen ist auch sein wichtigster. Der zum Titel. "Da haben gefühlte 150 Leute auf mir gelegen, aber ich habe es ohne Verletzung überstanden", meinte Haas nach dem Schlusspfiff lachend.

Als letzter kam VfB-Spielertrainer Stefan Serwani, der beim neuen Meister im Tor steht, bei seinen Team-Kollegen an. "Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal einen 100-Meter-Sprint gemacht habe. Nach dem Tor war es aber so weit", meinte Serwani grinsend. Zum Glück hatte er dabei aber noch nicht alle verbliebenen Kräfte verbraucht. Denn Serwani musste noch einmal eingreifen. In der vierten Minute der Nachspielzeit holte er einen Schuss von Felsbergs Florian Maull mit einer sensationellen Parade aus dem Winkel und hielt so den Titel fest. Danach ließ es der Meister ordentlich krachen, es wurde bis in die Morgenstunden gefeiert.

Lange Gesichter dagegen in Felsberg. Felsberg bleibt nach der Niederlage Tabellendritter und verpasste dadurch die Aufstiegsrunde. "Dass wir trotz 76 Punkten nur Rang drei erreicht haben, ist natürlich bitter. Insgesamt überwiegt aber die Freude über eine starke Saison", meinte SVF-Trainer Sven Reinig. Er haderte nach der Partie in Gisingen auch über einige Schiedsrichter-Entscheidungen. Den 1:1-Ausgleich für den VfB erzielte Nicolas Perkovic aus abseitsverdächtiger Position. Die 2:1-Führung für den Meister resultierte aus einem umstrittenen Handelfmeter.

Durch den Sieg von Gisingen wurden auch die Titelträume von Überherrn II zerstört. Die Elf hatte in ihrem letzten Heimspiel den SV Eimersdorf mit 6:1 besiegt. Als um 16.43 Uhr in Überherrn abgepfiffen wurde, stand es in Gisingen noch 2:2. Überherrn wäre bei diesem Resultat Meister gewesen. "Wir haben sechs Minuten auf dem Rasen gesessen und gehofft. Um 16.49 Uhr kam dann die Nachricht, dass Gisingen das 3:2 gemacht hat", berichtete Spielertrainer Carsten Hepper. Seine Elf muss nun in die Aufstiegsrunde. Dort spielt Überherrn II morgen, 19 Uhr, in Fürstenhausen gegen die SG St. Nikolaus.

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Am Rande In der Kreisliga A Prims ist die Meisterfrage auch nach dem letzten Spieltag noch nicht beantwortet. Tabellenführer SG Rehlingen-Fremersdorf II (4:0 beim Tabellenvierten SV Wallerfangen II) und Verfolger VfB Dillingen II (4:3 gegen den TuS Beaumarais II). haben je 62 Punkte auf dem Konto. Das Entscheidungsspiel zwischen beiden findet morgen um 19 Uhr in Roden statt. red

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