Die Nothelfer aus der Nachbarschaft

Überherrn · Der Überherrner Bürgermeister Bernd Gillo stellte die First Responder der Gemeinde offiziell im Rathaus vor. Sie helfen Nachbarn in Notlagen.

 Das Team der First Responder Überherrn: Offiziell begrüßt wurde der Verein am Freitag beim Besuch von Ministerin Monika Bachmann. Foto: Carolin Merkel

Das Team der First Responder Überherrn: Offiziell begrüßt wurde der Verein am Freitag beim Besuch von Ministerin Monika Bachmann. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

Seit sechs Wochen sind die First Responder in Überherrn inzwischen am Start (wir berichteten) und können mittlerweile auf vier Einsätze zurückblicken. ´Mit einem neurologischen, einem chirurgischen und einem internistischen Notfall sowie einer Reanimation, erklärte Roxanne Ruffing aus dem Team, haben die ehrenamtlichen Notfallhelfer dabei so ziemlich alles abgearbeitet, was im Bereich eines Ersthelfers anfällt. Insgesamt, sagte sie, rechnet der Verein, der sich im Juni 2016 gegründet hat und am Freitagabend offiziell von Überherrns Bürgermeister Bernd Gillo im Rathaus vorgestellt wurde, mit 60 bis 70 Einsätzen im Jahr. Eine realistische Zahl, seien die First Responder aus Freisen im vergangenen Jahr 58 Mal ausgerückt.

"Ich habe das System der First Responder nicht gekannt, als sich die jungen Leute bei mir erstmals vorgestellt haben", sagte Bernd Gillo. Doch von der Idee, als "erste Reaktion" qualifizierte Helfer aus der direkten Umgebung zu einem Notfall zu schicken, war er gleich begeistert. "Dass dabei junge Menschen ehrenamtlich in ihrer Freizeit Personen, die in Not sind, helfen, finde ich toll", erklärte er. Von ihm gab es einen Scheck über 500 Euro, die Summe war beim Neujahrsempfang zusammengekommen.

Gillo sicherte dem Verein unter Vorsitz von Thomas Andre auch weiterhin finanzielle Unterstützung zu. Die gab es auch von Gesundheitsministerin Monika Bachmann, zugleich Kreisvorsitzende des DRK Saarlouis. Sie ist mit der Arbeit des Vereins, der bereits in den Landkreisen Neunkirchen, Merzig-Wadern und St. Wendel aktiv ist, vertraut. "Wir verfügen im Saarland über einen flächendeckenden und effizienten Rettungsdienst mit den Rettungswachen im Land, der zentralen Leitstelle und dem Christoph 16", sagte sie. Doch der Zeitvorteil und auch die Ortskenntnisse der First Responder bringen, betonte sie, für Patienten mit Herz-Kreislaufstillstand die entscheidenden, lebensrettenden Minuten. "Für Bürger in Überherrn ist Ihr Engagement daher von unschätzbarem Wert", erklärte die Ministerin.

Aktuell, erläuterte Ruffing, sind im Verein 18 Männer und Frauen, darunter eine Notärztin, aktiv, um rund ums Jahr vor Ort zu helfen. Dabei, das betonte sie, sehen sie sich nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu Feuerwehr oder Rettungsdienst. "Wir arbeiten Hand in Hand, sind sehr schnell zur Stelle, schätzen die Lage ein, helfen, weisen den Rettungsdienst ein und übergeben dann an das Personal." Dass dabei alle Helfer bestens ausgebildet und auch entsprechend ausgerüstet sind, sagte sie, versteht sich von selbst.

Zum Thema:

Das Team der First Responder in Überherrn sucht noch Ersthelfer und finanzielle Förderer Weitere Informationen zu den First Respondern, die es nach Losheim, Freisen und Humes seit 1. Januar 2017 auch in Überherrn gibt, beim Vorsitzenden Thomas Andre unter Postfach 1165, 66799 Überherrn, Telefon (01 51) 74 31 73 35. Weiterhin gesucht werden Ersthelfer, die das Team unterstützen, aber auch Mitglieder für den Förderverein, der die Anschaffungen der First Responder finanziell unterstützt. www.first-responder-ueberherrn.de

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