Freundschaft über Grenzen hinweg

Felsberg · Ihr 50-jähriges Bestehen feierten am Wochenende in Felsberg Mitglieder und Unterstützer der Partnerschaftsvereine Felsberg sowie Le Havre. Der offizielle Festakt und das Abschlussessen fanden im Pfarrheim St. Nikolaus statt. Am 4. Oktober ist eine Jubiläumsfeier in der Gemeinde Yébleron geplant.

 Ausgezeichnet mit der Europamedaille wurden Willibald Hoffmann und Jacques Auger (v. l.). Es gratulierten Elfriede Klein und Kurt Schoenen vom Denkmalverein Berus.Fotos: Johannes A. Bodwing

Ausgezeichnet mit der Europamedaille wurden Willibald Hoffmann und Jacques Auger (v. l.). Es gratulierten Elfriede Klein und Kurt Schoenen vom Denkmalverein Berus.Fotos: Johannes A. Bodwing

 Die Anreise ist geschafft: Die Freunde aus Le Havre kommen am Felsberger Dorfzentrum an.

Die Anreise ist geschafft: Die Freunde aus Le Havre kommen am Felsberger Dorfzentrum an.

 Das Abschiedsessen der Jubiläumsfeier fand im Pfarrheim in Felsberg statt.

Das Abschiedsessen der Jubiläumsfeier fand im Pfarrheim in Felsberg statt.

In Le Havre in der Normandie gestartet, erreichten um die 35 Mitglieder und Freunde der Association Amitié Franco-Allemand am Freitagnachmittag das Felsberger Dorfzentrum. Dort wurden sie herzlich empfangen von Freunden und Gastfamilien der hiesigen Arbeitsgemeinschaft Le Havre-Felsberg.

Ein besonderer Anlass war das 50-jährige Bestehen dieser deutsch-französischen Beziehung. Die hatte 1964 Abbé Vauchelle von der Pfarrei Ste. Marie in Le Havre aus angestoßen. Auf deutscher Seite gab Edgar Neumann als Leiter der Katholischen Jugend in Felsberg den Impuls. Dem folgten gemeinsame Zeltlager von Jugendgruppen , aus denen sich bald dauerhafte Freundschaften zwischen Familien beider Nationen entwickelten.

Doch immer wieder wurde beim offiziellen Festakt am Samstagabend im Felsberger Pfarrheim auf die besondere Situation zu Beginn der Partnerschaft hingewiesen. Hans Georg Reuter, eines der Gründungsmitglieder, erinnerte daran, dass es damals sogar in der eigenen Familie Kritik geben konnte, weil man sich mit dem "Erbfeind" einlasse.

"Es hat sehr viel Courage und Willen gekostet", ergänzte Georges Courraey, Maire der nahe Le Havre gelegenen Gemeinde Yébleron. Denn die Begegnungen erfolgten zwischen Kindern, deren Eltern sich zuvor bekämpft hatten.

Jetzt feiere man 50 Jahre deutsch-französische Freundschaft. "Alle, die daran mitgearbeitet haben, verdienen unseren Respekt." 1963 besiegelten Charles de Gaulle und Konrad Adenauer mit dem Elysée-Vertrag die deutsch-französische Aussöhnung. "Dieses Stück Papier", wandte sich Überherrns Bürgermeister Bernd Gillo an die beiden Vereine, "haben Sie mit Leben und mit Liebe erfüllt".

Freundschaft bedeute auch persönlichen Einsatz, sagte Saar-Innenministerin Monika Bachmann . Sie "ist für uns alle eine dauerhafte Aufgabe".

Wegen ihres Einsatzes für die Partnerschaft zwischen Felsberg und Le Havre ehrte der Denkmalverein Berus die Vorsitzenden der beiden Vereine mit der Europamedaille. Jacques Auger von der Association Amitié Franco-Allemand hat in seiner 29-jährigen Amtszeit an die 1000 Jugendliche bei Begegnungen in Felsberg begleitet. Dazu kamen Vereinsarbeit und Organisation.

Willibald Hoffmann ist seit 24 Jahren Vorsitzender der hiesigen Arbeitsgemeinschaft Le Havre-Felsberg. 1974 hatte er erstmals an einer Begegnung in Le Havre teilgenommen. Wenige Jahre danach entwickelte sich daraus die Beziehung zu seiner späteren Ehefrau Isabell. Seit 1990 leitet er als Vorsitzender die Geschicke der Arbeitsgemeinschaft.

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