So winzig und doch so wichtig

Altforweiler · Spitzentechnologie findet sich im Gebäude der früheren „Absaar“ in Altforweiler. Dort entwickelt die Instillo-Gruppe seit Ende 2015 mit einem einzigartigen Mikroreaktor Produkte auf Nanobasis.

 Blick aus dem Bürotrakt von Instillo in Altforweiler auf die Hallen mit Laborräumen. Foto: Johannes A. Bodwing

Blick aus dem Bürotrakt von Instillo in Altforweiler auf die Hallen mit Laborräumen. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

"Sie sehen da nicht viel", bremste Instillo-Geschäftsführer Bernd Baumstümmler zu hohe Erwartungen. Denn was im Gebäude der früheren "Absaar" in Altforweiler abläuft, ist für Laien unspektakulär. Winzig klein sind die Stoffe, mit denen seit Oktober 2015 in den fast steril wirkenden Laborräumen gearbeitet wird. Diese Nanopartikel treffen in einem nur wenige Zentimeter großen Reaktor aus Edelstahl aufeinander und verbessern beispielsweise die Qualität von Medikamenten.

Im Dezember 2014 hatte Bernd Baumstümmler Pläne für eine Ansiedlung in Altforweiler vorgestellt. Anfang 2015 begann der Umbau im Gebäude an der Ecke Industriestraße-Comotorstraße, und im Oktober folgte der Umzug vom Starterzentrum in Homburg nach Altforweiler .

"2010 ging das los, aus dem Nichts heraus, und jetzt stehen wir hier und haben ein Gebäude ." Diese relativ flachen Hallen seien gut geeignet, denn "wir sind hauptsächlich ein Laborbetrieb". Und der arbeitet rund um den Mikro-Reaktor. "Eine eigene Entwicklung und bisher einzigartig", sagte Baumstümmler.

Über winzige Düsen werden zwei Flüssigkeitsstrahlen ins Innere geleitet, wo sie unter kontrollierten Bedingungen aufeinander treffen. So könnten Wirkstoffe und Nanopartikel kombiniert werden, bei gleichbleibend hoher Qualität der Endprodukte. Beispielsweise ermöglicht das Tabletten mit Langzeitwirkung und Lebensmittel mit gesundheitsfördernden Stoffen. "Wir entwickeln hier Medikamente", sagte Baumstümmler zum Einsatz des Mikro-Reaktors. Funktioniere schließlich die Herstellung eines bestimmten Produktes, werde dieses Verfahren in die Abläufe großer Pharmabetriebe integriert.

Die Wirksamkeit der Endprodukte müsse für verschiedene Klimabedingungen und über Jahre hinweg belegt werden. Hierzu seien entsprechende Lagerbedingungen bei konstanten Verhältnissen notwendig. Für die sichere Stromversorgung sorgen neuartige Solarzellen auf den Hallen. Die gehören zu einem gemeinsamen Energiekonzept mit der Gemeinde Überherrn und der KDÜ.

Im ersten Bauabschnitt wurden in Altforweiler zirka 2500 Quadratmeter umgebaut für Büros, Labore und Lagerräume. Weitere 3000 Quadratmeter für Produktion und Labore sollen folgen. "Wir reichen das jetzt zur Baugenehmigung ein", sagte Baumstümmler zur nächsten Ausbauphase. In momentan acht Laboren arbeiten drei operative Unternehmen von Instillo. Etwas mehr als 40 Mitarbeiter gebe es derzeit, "hoch spezialisierte Leute aus Pharmazie, Chemie und Naturwissenschaften".

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