Die alte Schule wird zum Kindergarten

Schwalbach · In Schwalbach braucht es in Zukunft mehr Betreuungsplätze für Kinder. Die sollen jetzt in der ehemaligen Albero-Grundschule geschaffen werden.

 In die ehemalige Albero-Schule Schwalbach soll im Kindergartenjahr 2018/2019 eine neue Einrichtung einziehen. Die Schule besteht aus drei Gebäudeteilen. Der Kindergarten entsteht im Mittelbau. Im hier gezeigten Haus sind und bleiben Vereine und eine Bibliothek untergebracht. Foto: Thomas Seeber

In die ehemalige Albero-Schule Schwalbach soll im Kindergartenjahr 2018/2019 eine neue Einrichtung einziehen. Die Schule besteht aus drei Gebäudeteilen. Der Kindergarten entsteht im Mittelbau. Im hier gezeigten Haus sind und bleiben Vereine und eine Bibliothek untergebracht. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Einstimmig hat der Gemeinderat Schwalbach in seiner jüngsten Sitzung den Ausbau der Albero-Grundschule zu einer Kindertagesstätte mit hundert Betreuungsplätzen beschlossen. "Wir planen eine viergruppige Einrichtung", berichtet Bürgermeister Hans-Joachim Neumeyer. Der Umbau des denkmalgeschützten Altbaus sei eine besondere Herausforderung für den Architekten. Bauamtsleiter Gerhard Rupp erklärt: "Die Fenster und Eingangstüren sollen wieder hergestellt werden, wie sie damals waren." Bei der Inneneinrichtung orientiere man sich selbstverständlich am aktuellen Standard.

Die Kosten werden derzeit mit 1,8 Millionen Euro kalkuliert. Diese können laut Neumeyer in der klassischen Förderkulisse 30/30/40 dargestellt werden. Heißt konkret: Land und Kreis übernehmen jeweils 30 Prozent, 40 Prozent, also rund 700 000 Euro die Gemeinde.

Für den Gemeindeanteil hat die Verwaltung bereits einen Zuschuss beim Land angefragt. Neumeyer ist zuversichtlich, dass sich das Projekt ohne eine neue Kreditaufnahme, also nur durch Umfinanzierungen innerhalb des genehmigten Doppelhaushaltes, bezahlen lässt. Größere Nachträge seien nicht zu erwarten, da im Voraus eine intensive Prüfung der Bausubstanz stattgefunden habe.

Möglich geworden war die Planung relativ kurzfristig, nachdem die Altenpflegeschule - seit 2007 am Standort angesiedelt - erklärt hatte, sich nach einer neuen Unterkunft umzusehen. Mittlerweile ist der Bauantrag eingereicht. "Ziel ist ein Baubeginn im Mai", erklärt Neumeyer. Zum Kindergartenjahr 2018/2019 soll die neue Einrichtung möglichst schon fertig sein.

Der Bedarf an Betreuungs- und Schulplätzen wird halbjährlich von der Gemeinde ermittelt. "In unserer Normalplanung 2012 bis 2014 hat sich die Entwicklung so noch nicht abgezeichnet", betont Neumeyer. Ein starker Zuzug und überdurchschnittlich starke Geburtenjahrgänge 2014 und 2015 hätten dafür gesorgt, dass trotz der erfolgten Erweiterung in Griesborn ein Bedarf von 70 bis 80 Kindergartenplätzen da sei. Die Flüchtlingssituation - darauf legt Neumeyer Wert - habe keinen großen Einfluss auf diese Entwicklung gehabt. Hier habe man durch die Einrichtung von Spielgruppen für Kinder ab vier Jahren und einem Kindergarteneintrittsalter von fünf Jahren "vieles abfedern" können.

Zwar gebe es seit 2010 eine positive Bilanz von Geburten, Zuzügen und Wegzügen, man sei aber der Meinung gewesen, dass die Kapazitäten reichten. Außerdem könne sich angesichts der Finanzlage derzeit keine Gemeinde leisten, "auf Vorrat zu bauen". Insgesamt habe Schwalbach in den vergangenen neun Jahren 5,8 Millionen Euro in Um- und Anbauten von Kindergärten (inklusive Zuschüsse) investiert. Über die Entwicklung sei man froh. Den Umstand, dass er in seiner Amtszeit nach Griesborn schon den zweiten Kindergarten in Angriff nimmt, sieht Neumeyer auch als Beweis für die Attraktivität von Schwalbach als Wohngemeinde.

Die Entwicklung in der Schwalbacher Kindergartenlandschaft ist natürlich eng verknüpft mit den Bedarfen im schulischen Bereich. Bis 2022/2023 wird in der Kirchbergschule mit einem Plus von 29 Prozent gerechnet, in der Laurentius-Schule mit zwölf Prozent und in der Bachtalschule mit einem Minus von zehn Prozent. Unterm Strich bedeutet auch das einen wachsenden Bedarf. Ein kleiner Engpass werde hier wohl 2017/2018 entstehen. "Wir stehen unter Strom und wollen machen", sagt Neumeyer. Allerdings gehe es hier wie so oft auch ums Geld. Hilfen erhofft er sich hier aus Berlin. Er ist überzeugt: "Der Bund muss mehr investieren."

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