Zoff um die Hülzweiler Rosenstraße

Schwalbach · In diesen Tagen beginnt die Gemeinde Schwalbach mit dem Endausbau der Rosenstraße. Ein Anlieger fühlt sich durch die Planung benachteiligt.

 Das Schild kündigt den Beginn der Bauarbeiten in der Rosenstraße bereits an. Im Vordergrund ist die schmale östliche Einfahrt ins Neubaugebiet zu sehen. Sie wird künftig durch einen Gehweg (links) weiter verengt. Foto: Thomas Seeber

Das Schild kündigt den Beginn der Bauarbeiten in der Rosenstraße bereits an. Im Vordergrund ist die schmale östliche Einfahrt ins Neubaugebiet zu sehen. Sie wird künftig durch einen Gehweg (links) weiter verengt. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Der Endausbau der Rosenstraße in Hülzweiler ist beschlossene Sache. Eher unspektakulär, ein Punkt unter vielen, ohne jede Diskussion und einstimmig - so verlief die Vergabe der Arbeiten in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Alles in Ordnung sollte man meinen.

Familie Kneip hat das Eckgrundstück am nordöstlichen Ende des vor rund zehn Jahren erschlossenen Neubaugebietes in der Verlängerung der alten Rosenstraße bebaut. Die Fahrbahn der Durchgangsstraße ist hier deutlich verengt. Wie alle Grundstücke grenzt auch ihres direkt an den Straßenraum. "Durch die Engstelle sehen wir unsere Sicherheit beeinträchtigt", sagt Wolfram Kneip beim Ortstermin. Derzeit zwingt ein Blumenkübel Autos, den Austrittsbereich des Kneipschen Grundstücks etwas zu umfahren. Außerdem war auf der Nordseite provisorisch ein Fußgängerbereich mit einer weißen Linie auf gesamter Straßenlänge eingezeichnet worden. "Der Kübel kommt weg", erklärt Kneip. "Außerdem wird auf der gegenüberliegenden Seite ein Gehweg von 1,50 Meter Breite angelegt." Die Fahrbahn - angrenzend an seine Gartenmauer - werde so nur noch 3,30 Meter Breite haben. "Wenn wir aus der Haustür kommen, stehen wir auf der Fahrbahn", sagt Kneip. Außerdem müsste er für Arbeiten an seiner Gartenmauer einen Antrag beim Ordnungsamt stellen, weil er dann im Bereich der Fahrbahn arbeiten müsste. Betroffen sind im Grunde alle Anwohner, die Straße verbreitert sich im weiteren Verlauf jedoch deutlich. "Zuerst war gar kein Bürgersteig geplant", betont Kneip. Dass der jetzt auf der gegenüberliegenden Seite an einem unbebauten Grundstück entlang geführt werden soll, statt Kneip einen gewissen Abstand zur Fahrbahn zu verschaffen, will er nicht akzeptieren.

Genau so wird es für die Kneips aber kommen. Daran lassen weder Fachplaner, Bauamtsleitung, Ortsvorsteher noch der Bürgermeister einen Zweifel. Im Gespräch mit unserer Zeitung haben sie erläutert, warum genau so gebaut wird, wie es die Planung vorsieht.

Grundsätzlich grenzten Grundstücke immer an eine Verkehrsfläche. Ob überhaupt ein Gehweg, und ob dieser dann ein- oder beidseitig gebaut wird, sei Gegenstand der Ausbauplanung. Im Bebauungsplan war keiner vorgesehen. Wenn nun ein Weg angelegt werde, und sei es auf Fahrbahnniveau, dürfe er von Autos nicht befahren werden, heißt es in einer Erläuterung der Verwaltung - Kneip hatte angeregt, einen abgesenkten Gehsteig anzulegen, auf den Autos im Bedarfsfall ausweichen könnten.

Die Pläne stehen fest. Die Straße wird mit Rundbordsteinen an die Grundstücke angeschlossen. In den Kreuzungsbereichen mit der Straße "Über den Auwiesen" wird es rote Pflastersteine geben. Vor dem Kneipschen Grundstück wird eine acht Zentimeter hohe Schwelle aus Pflastersteinen eingebaut, die nach Argumentation der Verwaltung, zusätzlich zur verengten Fahrbahn für eine weitere Verkehrsberuhigung sorgen soll. Das war, wie Ortsvorsteher Georg Maringer betont, Konsequenz aus Gesprächen mit Anwohnern. "Wir haben versucht einen Ausgleich zu finden, sind auf Anregungen eingegangen und haben vonseiten des Ortsrates eine Aufpflasterung durchgesetzt."

Den Gehweg auf der Südseite anzulegen, hat mehrere Gründe. Wie Marion König vom Bauamt erklärt, wäre das Gefälle für die Entwässerung der Straße nur mit größeren Umbaumaßnahmen entsprechend zu ändern. Viel wichtiger sei aber der Sicherheitsaspekt. Die bestehenden Gehsteige der Rosenstraße und am anderen Ende an der Moosbergstraße schließen an den neuen Gehweg auf der Südseite an. Georg Maringer: "Wir müssen hier an die Fußgänger denken." Würde der Gehweg auf der Nordseite gebaut, wären alle Fußgänger gezwungen, am Anfang und Ende des Ausbaubereichs die Fahrbahn zu queren. "Die Sicherheitssituation wird verbessert", betont Maringer.

Bürgermeister Hans-Joachim Neumeyer zeigt sich mit der Fachplanung zufrieden. "Ich halte das objektiv für die beste Lösung. Wir machen jetzt erstmal wie geplant fertig", sagt er. Gerechnet wird mit einer Bauzeit bis Ende Juli. Neumeyer verspricht, das Ordnungsamt werde die Engstelle im Auge behalten. "Wenn sich dann etwas herauskristallisiert, müssen wir natürlich - wie in solchen Fällen üblich - aktiv werden."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort