Viele Fragen zur EVS-Anlage

Schwalbach · Geht von der in Ensdorf geplanten neuen EVS-Anlage in Schwalbach eine Geruchsbelästigung aus, wie steht es um die Verkehrsbelästigung durch Lkw und weitere Arbeitsplätze? Auf Fragen wie diese antworteten zwei EVS-Geschäftsführer.

Derzeit viel unterwegs sind die beiden EVS-Geschäftsführer Georg Jungmann und Michael Philipp. Nach Bous und Ensdorf (wir haben berichtet), wo es neben einer offenen Ratssitzung auch eine Bürgerinformationsveranstaltung im Bergmannsheim gab, stellten sie sich gemeinsam mit Norbert Karl vom EVS, Bereich Abfallwirtschaft, und Michael Kern, Geschäftsführer des Witzenhausen-Instituts am Mittwochabend in der Gemeinderatssitzung im Schwalbacher Rathaus den Fragen der Ratsmitglieder und Bürger.

Bioabfälle und Grünschnitt

Gut 50 Interessierte hatten den Weg gefunden, einige davon nutzten die Möglichkeit, ihre Fragen noch vor den Ratsmitgliedern - das hatte Bürgermeister Hans-Joachim Neumeyer so empfohlen - an die Vortragenden zu richten.

Eine Geruchsbelästigung, das schloss Neumeyer für seine Gemeinde im Vorfeld aus. Die Anlage, die laut gesetzlicher Bestimmungen 300 Meter Abstand von der Wohnbebauung einhalten muss, hält am Standort 500 Meter ein. Griesborn sei, wie der Bürgermeister erläuterte, zwei Kilometer, das Rathaus rund drei Kilometer entfernt.

So drehten sich die Fragen der Bürger dann auch hauptsächlich um die eventuell zusätzliche Verkehrsbelastung durch Lkw. Dass kein Fahrzeug durch Schwalbach zur Anlage fahren werde, konnte Jungmann nicht versprechen, aber er erklärte, dass bereits in der Ausschreibung festgelegt würde, dass alle Fahrzeuge ausschließlich über die Autobahn und die direkte Anbindung zum Biomasse- Zentrum fahren müssten. "Sollte es da jemanden geben, der sich nicht daran hält, werden wir dem nachgehen", sagte Philippi.

Die Frage nach der Kapazitätsgröße stellte Jörg André. Hier versicherte Philippi, dass die Anlage so dimensioniert sei, dass sie ausschließlich für Bioabfälle und Grünschnitt aus dem Saarland konzipiert werde. Gleich mehrere Fragen stellte Dieter Metzger. Neben der Finanzierung (die Anlage ist mit 40 Millionen an Investitionen geplant) wollte er wissen, wer Nutznießer der 30 versprochenen Arbeitsplätze sei und wie es mit der Kontrolle bei Fehlbefüllungen der grünen Tonne aussehe.

Gebühren sollen gleich bleiben

Vor allem die Frage nach dem Personal sei, wie Jungmann sagte, zu dem derzeitigen sehr frühen Zeitpunkt, noch nicht zu beantworten. Die grüne Tonne, erklärte Philippi, werde in der Zukunft intensiver beworben. "Hier wollen wir den Anschlussgrad erhöhen, zudem wird in Aufklärung investiert, um so die Sortenreinheit zu erhöhen".

Fragen kamen schließlich auch aus den Reihen der Gemeinderatsmitglieder, sie drehten sich vor allem um eventuell anstehende Gebührenerhöhungen und der Kalkulation der Anlage. "Wir glauben zu den gleichen Gebühren arbeiten zu können wie jetzt", sagte Georg Jungmann . Doch dazu gäbe es noch zu viele Unbekannte, wie zum Beispiel die Verwendung von gewonnenem Gas und Strom, aber auch die allgemeine Entwicklung über fünf Jahre sei schwierig einzuschätzen. Eine klare Antwort erhielt Horst Sprötge, SPD . "Beim Grünschnittkonzept kann keine Kommune im Saarland ausscheren.".

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