Syrer eröffnen Restaurant

Schmelz · Vor gut einem Jahr kam Familie Brem Hamd nach Schmelz. Vom ersten Tag an wurde sie von Eva Hoffmann und Annerose Hilt betreut. Drei Söhne der Familie Brem Hamd wagten nun den Sprung in die Selbstständigkeit. Sie eröffneten den Afrin Grill.

 Amir, Feras und Farhad Brem Hamd haben in Schmelz den Afrin Grill eröffnet. Foto: Eva Hoffmann

Amir, Feras und Farhad Brem Hamd haben in Schmelz den Afrin Grill eröffnet. Foto: Eva Hoffmann

Foto: Eva Hoffmann

Amir, Feras und Farhad Brem Hamd haben sich einen Traum erfüllt, ein eigenes Restaurant mit arabischen und syrischen Spezialitäten. Sie haben ihm den Namen ihrer Heimatstadt in Syrien gegeben: Afrin Grill. Eröffnung war kurz vor Weihnachten. Vorausgegangen waren arbeitsreiche Wochen, wie ihre Betreuerin Eva Hoffmann schildert. Von Anfang an, die Familie kam 2015 nach Schmelz, wurde sie von ihr und Annerose Hilt betreut. Hoffmann beschreibt die Brem Hamds als sehr selbstständig und stets bemüht, alles selbst zu machen. Natürlich, ein wenig Hilfe brauchten sie immer mal wieder.

Die drei Söhne, Amir, Feras und Farhad, erhielten von einem Onkel, der schon lange Jahre in Köln wohnt, ein kleines Darlehen. Mit dem Geld renovierten sie das Lokal. Vieles davon hat die Familie in Eigenleistung erbracht. Ein neuer Hähnchengrill wurde ebenso angeschafft wie Tische und Stühle. Die neue Speisekarte wurde gedruckt und jede Menge Flyer zum Verteilen. Nun präsentiert sich das Restaurant in freundlichem Rot-Weiß und die Speisekarte kann sich sehen lassen. Verschiedene Kebabs, gegrillte Hähnchen, Salate und Vegetarisches. Eine besondere Spezialität ist der syrische Kebab, er wird nicht im Fladenbrot serviert, sondern mit leicht scharfer Soße und sauren Gurken in Yufkablätter gerollt und gegrillt. In ein paar Wochen soll noch ein Lieferservice angeboten werden.

2015 ist die neunköpfige Familie nach Deutschland gekommen. Zu verschiedenen Zeiten und auf verschiedenen Wegen. Jetzt sind alle in Schmelz zusammen. Da sie in Syrien zu der verfolgten Minderheit der Jesiden gehören, möchten sie gerne für immer in Deutschland bleiben, berichtet Hoffmann weiter. Mit der Selbstständigkeit sind sie diesem Ziel ein Stück näher gekommen. Auch erhoffen sich die jungen Männer, durch ihr Lokal besser die deutsche Sprache zu erlernen. Feras will dann eine Kfz-Lehre beginnen und Farhad eine Ausbildung zum Krankenpfleger. Die Brem Hands wurden im Rahmen der kirchlichen Flüchtlingshilfe Schmelz betreut.

Afrin Grill, Trierer Straße, Mo. bis Do. 11.30 bis 23.30 Uhr; Fr. bis Sa. 11.30 bis 1 Uhr; Sonn- und Feiertags 12 bis 23 Uhr.

Meinung:

Wichtiger Schritt zum Ziel

Von SZ-Redakteurin Monika Kühn

Drei junge Männer wagen den Sprung in die Selbstständigkeit. Das ist eine erfreuliche Nachricht. Ihnen kann man nur gutes Gelingen und viel Kundschaft wünschen.

Die jungen Syrer haben ihr neues Leben in die Hand genommen. Sie haben Hilfe und Unterstützung in Deutschland gesucht und auch gefunden, aber sie wollen ihren Beitrag leisten.

Eigenes Geld zu verdienen, das ist ihnen wichtig. Gleichzeitig bessern sie auch ihre Deutschkenntnisse auf. Denn die brauchen sie, um ihrem späteren Ziel - eine Ausbildung - näherzukommen.

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