Ausgezeichneter Mohrenkopf
Schwarzenholz · Kanarien, Sittiche und Exoten zwitscherten in der Schulze-Katrin-Halle in Schwarzenholz um die Wette: Dort hatte der örtliche Verein der Vogelfreunde die Saarlandmeisterschaft mit 860 Tieren ausgerichtet.
Für die rund 600 Gäste, die am vergangenen Wochenende die Saarlandmeisterschaften der Vogelzüchter in der Schulze-Katrin-Halle in Schwarzenholz besuchten, bedeutete der Rundgang durch die Gänge mit den Volieren, in denen in diesem Jahr rund 860 Tiere ausgestellt wurden, eine wahre Freude. Zahlreiche kleine Rosetten in den Farben rot, himmelblau oder grün, dazu die Titel "Champion" oder "Schauklassensieger" waren ein Indiz für das sehr gute Abschneiden der Vögel, die von 55 erwachsenen und drei Jungendzüchtern zur Landesmeisterschaft gebracht wurden. Dazu kamen insgesamt 21 Landesmeistertitel, unschwer an den großen Rosetten in den Farben schwarz-rot-gold und der Aufschrift "Landesmeister" zu erkennen.
Neben dem Rundgang gab es allerlei Wissenswertes bei den Züchtern. Zum zehnten Mal, erklärte Mathias Schäfer, Landesvorsitzender der saarländischen Vogelzüchter, ist der Verein der Vogelfreunde Schwarzenholz Ausrichter dieser Saarlandmeisterschaft. "Der Verband hofft, dass auch im kommenden Jahr der Verein wieder am Start ist. Die Bedingungen hier sind einfach optimal", betonte er. Denn, das ließ er nicht unerwähnt, was sich für die Gäste als ein Eintauchen in die Welt der Kanarien, Sittiche und Exoten präsentiert, ist für die Vereinsmitglieder tagelange, harte Arbeit. "Vom Aufbau am Mittwoch angefangen über das Preisrichten mit Gästen aus ganz Deutschland am Freitag, die zwei Tage Schau mit Verköstigung und Siegerehrung bis hin zum Abbau sind unsere Leute sechs Tage im Einsatz", verriet Harald Alt, Vorsitzender des ausrichtenden Vereins.
Sorgen wegen Vogelgrippe
Sorgen im Vorfeld bereiteten dem Verband, vor allem aber dem Ausrichter, die neuen Fälle von Vogelgrippe . "Erst eine Woche vor der Veranstaltung haben wir das Okay vom Veterinär bekommen", erzählte Alt und Schäfer ergänzte, dass es in den vergangenen Tagen mindestens hundert Anrufe zu dem Thema allein bei ihm gab. Schäfer war am Wochenende ebenso unter den Preisträgern wie Harald Alt. Eins wird im Gespräch schnell klar, beide sind absolut begeisterte Vogelzüchter, investieren gerne sehr viel Zeit in ihr Hobby und wollen diese Freude an andere weitergeben.
Wie gut die Vogelzucht tut, hat Schäfer in seinem ehrenamtlichen Engagement im Seniorenwohnpark Stefana in Schmelz unlängst bewiesen (wir haben berichtet). Nachdem die Voliere fertiggestellt war, löste er am Samstag sein Versprechen ein und ermöglichte 20 Bewohnern des Seniorenheims einen Besuch der Landesmeisterschaft. "Das hätte ich nie gedacht, dass es eine Meisterschaft für Vogelzucht gibt, das ist einfach so schön, so viele Vögel", schwärmte die 85 Jahre alte Ottilia Weber. Die Zukunft des Verbandes mit den 13 Mitgliedsvereinen, sagte Schäfer, sieht nicht ganz so rosig aus. "Wir haben einen Altersschnitt von 70 Jahren, da wäre es schon schön, wenn sich noch mehr junge Menschen für die Vogelzucht interessieren würden und sich in einem Verein engagierten", betonte er. Starthilfe, versprach er, gibt es beim Landesverband. "Bei uns kann man immer etwas lernen, etwa über die Vererbung", erklärte er.
Alle Landesmeistertitel sowie weitere Informationen zur Vogelzucht gibt es im Netz unter www.verband-saarlaendischer-vogelzuechter.de
