„Tolle Truppe“ pflegt die Maria

Schwarzenholz · Seit Jahrzehnten kümmern sich Anwohner ehrenamtlich um die Mariengrotte in Schwarzenholz. Das Helferteam trifft sich immer mittwochs zum geselligen Arbeitseinsatz. Ihr Wunsch: Ein barrierefreier Zugang.

 Arbeitseinsatz an der Mariengrotte in Schwarzenholz: Das rührige Helferteam kommt jede Woche zusammen. Foto: Carolin Merkel

Arbeitseinsatz an der Mariengrotte in Schwarzenholz: Das rührige Helferteam kommt jede Woche zusammen. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

Jeden Morgen gegen neun Uhr macht sich Gerhard Schwinn auf den Weg zur Mariengrotte. Er wohnt unweit in der Humesstraße und sorgt täglich dafür, dass die ausgebrannten Kerzen entfernt und neue Lichter für die zahlreichen Besucher der Mariengrotte bereit stehen - am Wochenende kommen durchaus bis zu 150 Besucher, berichtet er. Zum Glück muss Schwinn immer seltener bei seinem morgendlichen Gängen feststellen, dass etwas beschädigt oder gar gestohlen wurde.

"Letztes Jahr haben sie mal wieder versucht, an das Geld zu kommen. Zwar ohne Erfolg, doch der Schaden, der angerichtet wurde, hat uns viele Arbeitsstunden beschert", erzählt Alfred Heckmann, einer der fleißigen Helfer im Team der Mariengrotte. Die liegt am Ortsausgang von Schwarzenholz in der Verlängerung der Humesstraße und besticht durch den alten Baumbestand, der Ruhe und Entspannung vom Alltag verspricht.

Mittwochs ist Einsatztag

Ganz ruhig geht es allerdings mittwochvormittags nicht zu, denn dann treffen sich die ehrenamtlichen Helfer, die die Mariengrotte mit ihrem weitläufigen Umfeld pflegen. "Die Männer werden vor allem zum Zurückschneiden der Äste, aber auch für Ausbesserungsarbeiten an der Treppe zu Rate gezogen", erklärt Anni Philippi. Seit mehr als 20 Jahren ist sie dabei. "Und es macht mir immer noch sehr viel Spaß, weil wir einfach eine tolle Truppe sind", erklärt sie. Noch länger aktiv ist sogar Martina Martin: "Ich mache das jetzt schon seit über 25 Jahren, habe damals noch mit Theresia Müller, der Initiatorin des Helferteams, hier gewirkt."

Doppelte Grundsteinlegung

Theresia Müller ist inzwischen fast 90 Jahre alt. Ihre Tochter Ruth, erzählt Philippi, hat dafür gesorgt, dass zahlreiche alte Dokumente über den Bau der Mariengrotte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnten. Wobei, Urkunden über den Bau gibt es gleich zwei. Denn, erklärt Heckmann, man feierte bereits im Jahr 1952 die Grundsteinlegung der ersten Anlage, an gleicher Stelle wurde schließlich 1986 die zweite Mariengrotte, die bis heute steht, eingeweiht. Allerdings, das bedauern alle Helfer sehr, ist die ursprüngliche Marienstatue dem Vandalismus zum Opfer gefallen. "Wir haben auf den alten Plänen auch entdeckt, dass die Grotte eigentlich noch gar nicht fertiggestellt ist. Der Architekt hatte über dem Altar noch ein Kreuz vorgesehen", erzählt Heckmann. Diesen Wunsch möchte sich das Team, das sich ausschließlich aus Spenden und dem Kerzenverkauf finanziert, gerne erfüllen.

"Und wenn wir schon beim Wünschen sind: Wir wären wirklich froh, wenn auch der barrierefreie Zugang zur Grotte bald in Angriff genommen würde", ergänzt Heckmann. Anni Philippi hingegen wünscht sich, "dass wir alle noch möglichst lange gesund und fit belieben und hier unsere Arbeit machen können". Sie sorgt ganz nebenbei jede Woche nach dem Arbeitseinsatz dafür, dass die Helfer mit Weck, Lyoner und einer Flasche Bier gestärkt den Heimweg antreten können.

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