Pures Leben auf allen Etagen
Saarwellingen · Noch bevor es geschaffen war, war das Haus der Jugend in Saarwellingen umstritten. Doch das ist Schnee von gestern. Inzwischen hat sich die Einrichtung etabliert und ist beliebter denn je.
Bereits seit 1986 ist Amtsleiter Roland Steffen im Amt für Jugend , Senioren und Soziales in der Gemeinde Saarwellingen tätig. Während dieser drei zurückliegenden Jahrzehnte, erzählt er, habe sich sehr vieles in der Gemeinde im Bereich Jugendarbeit entwickeln können. Insbesondere die Inbetriebnahme des Hauses für Jugend , das direkt an das Gebäude, in dem Steffen sein Büro hat, angrenzt, hat vor gut 20 Jahren die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und seit zehn Jahren auch die mit den Senioren entscheidend geprägt. Heftig sei gestritten worden, als das Projekt im Jahr 1993 angestoßen wurde, das auch Thema im Wahlkampf um das Amt des Bürgermeisters war. Heute, weiß Steffen, stellt das Haus, das auf vier Ebenen und rund 300 Quadratmetern Raum für zahlreiche Projekte in der gemeinwesenorientierten kommunalen Kinder- und Jugendarbeit bietet, niemand mehr infrage. Ein Rundgang durch das Gebäude, einem ehemaligen Kindergarten, zeigt, wie vielseitig die Räume genutzt werden.
Ein Schmuckstück ist zweifelsohne das Kellergeschoss. Hier ist das Internetcafé untergebracht. Das selbst gemalte Schild an der Wand weist den Weg zum "Surfers Paradise". "Ursprünglich hatten wir im Keller einen Proberaum für Bands geplant, doch das lief nicht richtig. Die Nutzung als Internetcafé hat sich dagegen schnell durchgesetzt", sagt Steffen. Gerade hier finden auch zahlreiche Begegnungen zwischen den Generationen statt. Aktuell laufen vor allem die Kurse rund um das Smartphone, bei denen die Jugend in eigener Regie Rede und Antwort steht, sehr gut. Bereits 1999, erklärt Steffen, wurde der Raum, damals mit einem Kapital von 40 000 Mark eingerichtet, aufgerüstet wurde mit den Rechnern aus der Verwaltung. Mit Leinwand und Beamer sowie einer einladenden Theke erfreut sich der Raum großer Beliebtheit.
Nicht weniger beliebt ist das Erdgeschoss. Hier treffen sich fast täglich die Eltern-Kind-Gruppen. 1993 ging es dann darum ging, passende Räumlichkeiten zu finden. Der Vorteil, dass die Räume nach den Bedürfnissen der jüngsten Nutzer ausgerichtet sind, zeigt sich beim Besuch einer Gruppe. Ausreichend viel Platz ist zum Spielen und Toben da, ein weiterer Raum lädt mit einem großen Tisch zum Basteln, Malen, aber auch zum gemeinsamen Frühstück ein. Eine Treppe höher bietet der Jugendtreff ein überaus einladendes Bild. Große Sofas, ein Kicker, eine große Theke, sie bilden den kommunalen Jugendtreff. "Wenn man Jugendlichen nichts Ordentliches anbietet, dann wird es schwierig, dann wird weiter zerstört. Aber hier ist alles in Ordnung, und die Nutzer achten auch darauf, dass es so bleibt", erklärt Steffen. Schließlich ist unter dem Dach noch ein weiterer großer Raum für die Mädchengruppen entstanden. Hier geben sich Jugendliche, Senioren und Flüchtlinge die Klinke in die Hand. "Das Haus läuft absolut gut, alle sind bemüht darum, wir stehen als Gemeinde mit einer stützenden Hand dahinter", sagt Steffen. Sein Wunsch für das im neuen Glanz strahlende Haus der Jugend ? "Dass sich immer genug Nutzer finden, die die Angebote auch weiterhin so gut annehmen."