Film von Saarwellinger Schülern siegt beim Wettbewerb „Créajeune“

Saarwellingen/Dillingen/Metz · Ein Film von Saarwellinger Jugendlichen, der in einem KEB-Projekt an der Schule an der Waldwies entstand, hat im internationalen Wettbewerb „Créajeune“ einen Hauptpreis errungen. Thema ist das Gedenken an die Reichspogromnacht 1938.

 Preisverleihung in Metz mit (von links): Nathalie de Oliveira (Beigeordnete der Stadt Metz), Annika Both, Dorothee Augustin, Moderatorin Ingrid Jost (Saarländisches Filmbüro), Lenard Elfert, Andreas Göpfert und Hamo Hamsoro. Foto: Gerhard Alt

Preisverleihung in Metz mit (von links): Nathalie de Oliveira (Beigeordnete der Stadt Metz), Annika Both, Dorothee Augustin, Moderatorin Ingrid Jost (Saarländisches Filmbüro), Lenard Elfert, Andreas Göpfert und Hamo Hamsoro. Foto: Gerhard Alt

Foto: Gerhard Alt

Im Theatre de Saulcy in Metz ist ein Film von Schülern der Schule an der Waldwies in Saarwellingen im Wettbewerb "Créajeune" mit dem Quadropole-Preis ausgezeichnet worden. "Bei uns auch", heißt er, im Untertitel: "Ein kleiner Film zu einem großen Thema". Er ist entstanden in einem medienpädagogischen Projekt der Katholischen Erwachsenenbildung im Kreis Saarlouis unter Leitung von Annika Both, Medienwissenschaftlerin und pädagogische Mitarbeiterin der KEB.

Anlass für den 14-minütigen Film war 2013 das Gedenken an die Reichspogromnacht vor 75 Jahren. Die Uraufführung war während einer Gedenkfeier der Gemeinde Saarwellingen . Zu sehen sind Szenen von der Verlegung von Stolpersteinen mit dem Künstler Günter Demnig, vom Besuch von Zeitzeugen aus der Ukraine an der Schule, vom jüdischen Friedhof und viele authentische Aussagen. Geschichtslehrerin Marlene Wagner und Kunstlehrerin Dorothee Augustin begleiteten die Filmarbeit.

Die damals 14 und 15 Jahre alten Schüler konzipierten den Film jedoch weitgehend selbst, wirkten vor und hinter der Kamera mit, führten Interviews, arbeiten beim Filmschnitt mit. Annika Both hat den Film beim Wettbewerb Créajeune, der zum siebten Male in der Großregion Saar-Lor-Lux-Wallonien ausgetragen wurde, eingereicht. Unter über 150 Bewerberfilmen kam er in die Endausscheidung. Im Wettbewerb ging es um mehrere Preise.

In Metz wurden die Filme von Jugendlichen beurteilt, im Januar geht es in Luxemburg um die Filme von jungen Erwachsenen. Erstmals ist der Quadropole-Preis zum Thema "Leben in meiner Stadt" verliehen worden. Das Städtenetzwerk Quadropole, dem Saarbrücken, Metz, Luxemburg und Trier angehören, hat den Preis mit 500 Euro dotiert. Die internationale Jury entschied, den Preis zu teilen. Je 250 Euro erhielten Kinder aus Wallonien für den Film "Contes de la rue de Brabant" und das Team aus Dillingen und Saarwellingen .

Bei der Preisverleihung freuten sich die Mitwirkenden Lenard Elfert, Hamo Hamsoro und Andreas Göpfert mit ihrer Lehrerin Dorothee Augustin und Regisseurin Annika Both. "Das ist sehr gut gewesen und hat Spaß gemacht", fasste Hamo Hamsoro zusammen. "Wir hoffen, dass wir mit unserem Film dazu beitragen, dass man sich weiter mit dem Thema beschäftigt", erklärte Andreas Göpfert. Das bestätigt Lenard Elfert: "Dem Film geht es um Aufmerksamkeit, nicht um Schuldzuweisung. Heute demonstrieren ganz normale Leute mit Pegida. Ihre Argumente sind schlecht, und sie verbinden mit dem Nationalsozialismus nicht die furchtbaren Taten."

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