Manfred Schwinn steht bereit

Saarwellingen · Gerade mal vier Wochen sind dem neu gewählten Saarwellinger Bürgermeister Manfred Schwinn geblieben, um sich auf das Amt vorzubereiten. Im Vorfeld gab es für ihn einiges zu organisieren.

 So richtig fassen konnte Manfred Schwinn (Mitte) am 2. Oktober seinen Sieg noch nicht. Foto: Seeber

So richtig fassen konnte Manfred Schwinn (Mitte) am 2. Oktober seinen Sieg noch nicht. Foto: Seeber

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Seit Montag ist Manfred Schwinn (SPD ) als neuer Bürgermeister der Gemeinde Saarwellingen vereidigt (wir haben berichtet). Am Abend der Stichwahl (2. Oktober) sei er "total überwältigt" gewesen erzählt Schwinn beim Besuch unserer Zeitung. "Das hat gut eine Woche gedauert, bis alles gesackt war", gibt er zu.

Allzuviel Zeit, sich auf das neue Amt vorzubereiten, gab es nicht. Am 2. November hat er offiziell den ersten Arbeitstag. Vor dem Amtsantritt standen Gespräche mit dem EVS, für den Schwinn bislang als Elektriker tätig war. "Der EVS lässt mich zum 1. November ziehen", bestätigt er. Seine neue Tätigkeit als Wahlbeamter hat auch Auswirkungen auf Alltagsdinge, die einem vielleicht nicht sofort in den Sinn kommen. "Ich musste meine Versicherungen umstellen." Das System der Privatversicherung sei für ihn Neuland gewesen.

Wer jetzt denkt, Schwinn habe die Zeit seit seiner Wahl ausschließlich für Organisatorisches oder eine intensive Vorbereitung nutzen können, liegt falsch. Er ist bis zum Schluss im aktiven Dienst. "Nach dem Wahlkampf hatte ich keinen Urlaub mehr übrig", erklärt der neue Verwaltungschef.

Die großen Themen sitzen: Breitwies, Feuerwehrgerätehaus und die bald anstehenden Haushaltsberatungen. "Da gibt es keine Schonfrist für mich." Seine bisherige kommunalpolitische Tätigkeit sei da schon ein gewisser Vorteil. Trotzdem, betont Schwinn, gebe es für ihn viel Arbeit, um sich in allen Dingen auf den neuesten Stand zu bringen sowie die Verwaltung und zum Beispiel den Betriebshof von der Chefseite her kennen zu lernen.

"Die Strukturen sind bekannt, aber Chef einer Verwaltung mit 140 Mitarbeitern zu werden, ist schon interessant", sagt er. Das sei eine "gewaltige Umstellung und viel Verantwortung". Einen kleinen Fahrplan hat sich Manfred Schwinn auch schon erstellt. "Zuerst werde ich mich den Abteilungen vorstellen." Dann wolle er einen sehr regelmäßigen Kontakt mit den Amtsleitern halten, um immer auf dem neuesten Stand zu sein.

Zum neuen Job gehört auch, dass jede Menge Termine koordiniert werden wollen. "Der Kalender für November ist schon fast dicht", sagt Schwinn. Der runde Besprechungstisch werde wohl selten leer bleiben.

Trotzdem wolle er aber auch den Ratschlag einiger Kollegen beherzigen: "Vergiss nicht, dass es auch ein Privatleben gibt."

Ein Perspektivwechsel wird ebenfalls fällig. Während Schwinn bislang als Ortsvorsteher im Rathaus die Interessen seines Ortsteils vertreten hatte, sitzt er jetzt auf der anderen Seite des Tisches. Er ist sich im Klaren, dass er nicht alle Wünsche erfüllen können wird. "Ein Wunschkonzert kann es keines geben", bekräftigt er. Das wichtigste seien erstmal die Finanzen. Geld mit beiden Händen rauszuwerfen, komme für ihn nicht in Frage.

Obwohl Schwinn die Strukturen kennt, gibt es eine gewisse Vorspannung. "In der Nacht vorm Amtsantritt werde ich bestimmt nicht gut schlafen", gibt er zu. Auf die neue Aufgabe und seine Mitarbeiter freue er sich aber sehr.

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