Schüler tauchen in die Berufswelt ein

Saarwellingen · Am Tag der Ausbildung konnten sich die Schüler über Berufe informieren. Einige nutzten die Gele- genheit, mit Betrieben ins Gespräch zu kommen.

 Viele Mädchen informierten sich am Tag der Ausbildung in Saarwellingen über den Friseur-Beruf. Foto: Carolin Merkel

Viele Mädchen informierten sich am Tag der Ausbildung in Saarwellingen über den Friseur-Beruf. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

Ein bisschen schien es am Freitagvormittag so, als hätten die weiterführenden Schulen aus dem Kreis Saarlouis allesamt ihren Wandertag ins Gewerbegebiet John nach Saarwelligen gelegt. Ganze Scharen von Schülern bewegten sich zwischen den 50 Betrieben, die am dritten Tag der Ausbildung teilnahmen. Sie hatten auch in diesem Jahr vier Stunden lang Gelegenheit, sich die unterschiedlichsten Berufsfelder vor Ort anzuschauen.

"Ihr habt hier die einmalige Chance, tatsächlich in Betriebe reinzuschnuppern, mit Auszubildenden zu sprechen und vielleicht auch zu schauen, wie eure Chancen konkret stehen", erklärte Landrat Patrik Lauer. Gemeinsam mit Saarwellingens Bürgermeister Manfred Schwinn hatte er die offizielle Eröffnung der Veranstaltung übernommen. Die fand in diesem Jahr erneut in der großen Halle der Gebrüder Rende Gerüstbau GmbH statt. Lauer ermutigte den Nachwuchs, sich umzuschauen, mehrere Betriebe anzusteuern. "Fragt euch immer, was gibt es denn noch. Heute gibt es so viele Ausbildungsberufe, informiert euch", forderte er die Jugendlichen auf. Wie wichtig eine gute Ausbildung zum Start ins Berufsleben ist, betonte Schwinn.

"Friseur ist ein schöner Beruf, aber schaut euch um, es gibt so viele Möglichkeiten, nutzt den Tag", gab Friseurin Antonella Leanza aus Saarwellingen den meist weiblichen Besuchern, die sich immer wieder an ihren Arbeitsplatz drängten, mit auf den Weg. Sie hatte neben einigen Perücken auch Glätteisen und Lockenstab dabei und zauberte den jungen Damen im Handumdrehen eine tolle Lockenpracht. "Für mich wäre Friseur nicht unbedingt der Beruf, aber ich habe mich gerne frisieren lasen", erklärte die 15 Jahre alte Lara Kallenborn. Mit ihren Freundinnen ist sie von der Gemeinschaftsschule in den Fliesen aus Saarlouis zum Tag der Ausbildung gekommen, wollte sich umschauen, doch ihr Berufswunsch, sagte sie, stehe schon fest. "Ich möchte Krankenschwester werden, habe mich schon informiert und auch schon ein Praktikum und einen Ferienjob hinter mir", erzählte sie. Ihre Mama sei ebenfalls Krankenschwester, daher wisse sie, was auf sie zukomme.

Noch keine konkreten Vorstellungen hat dagegen die 16 Jahre alte Selina Drexler vom KBBZ aus Saarlouis. "Ich will auf jeden Fall eine Ausbildung machen, aber was, weiß ich noch nicht", erklärte sie. Ihre Klassenkameradin Elvira Kapllani hat sich vielleicht schon entschieden. "Ich würde gerne Bürokauffrau werden. Wir waren schon am Stand des BIZ, jetzt werden wir uns umschauen, was es alles so gibt. Wir möchten uns auch informieren, wie man sich bewirbt", erklärte sie.

Während in den beiden Jahren zuvor die Bäckerei Welling, ebenfalls im Gewerbegebiet ansässig, ihre Backstube geöffnet hatte, war das Unternehmen in diesem Jahr gemeinsam mit einigen weiteren Betrieben in der Halle der Firma Rende mit einem Infostand zu Gast. Hier informierte Katharina Brünnet ausführlich über die Bedingungen, die man als Auszubildende mitbringen muss. Großes Interesse zeigte hier Linda Neumann. Die 20-Jährige aus Schmelz war mit ihrer Maßnahme nach Saarwellingen gekommen, wollte sich informieren. "Ich nutze auf jeden Fall die Chance, viele Infos zu bekommen. Neben der Bäckerei würde mich auch die Lebenshilfe mit einer Ausbildung als Hauswirtschafterin ansprechen", sagte sie. Birgit von Oetinger, Geschäftsführerin der Bäckerei Welling berichtete gestern, dass beim Tag der Ausbildung bisher noch kein Azubi in ihrem Unternehmen hängen geblieben sei. "Wir stehen mit unseren Berufen Bäcker und Verkäuferin nicht oben auf der Wunschliste der Schüler. Doch mancher, der in seiner ersten Ausbildung scheitert, erinnert sich an uns und bewirbt sich. Das sind dann meist die motivierten Auszubildenden, die sich richtig reinknien", erzählte sie.

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