Ministerpräsidentin würdigt bei einer Feier den Einsatz saarländischer Ehrenamtler

St Ingbert · Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat gestern Abend beim Dankeschönfest der Landesarbeitsgemeinschaft Pro Ehrenamt in St. Ingbert neun Saarländer für ihr Engagement ausgezeichnet.

 „Dankeschönfest“ in der Stadthalle in St. Ingbert, von links: Lothar Bach, Rainer Barth, Katharina Günther, Hubert Haupts, Gratulantin Annegret Kramp-Karrenbauer, Marianne Hurth, Rita Ney, Cornelia Norheimer, Hans Jörg Schu und Norbert Schmitt. Foto: Becker&Bredel

„Dankeschönfest“ in der Stadthalle in St. Ingbert, von links: Lothar Bach, Rainer Barth, Katharina Günther, Hubert Haupts, Gratulantin Annegret Kramp-Karrenbauer, Marianne Hurth, Rita Ney, Cornelia Norheimer, Hans Jörg Schu und Norbert Schmitt. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel
 In der Stadthalle in St. Ingbert wurde ein „Dankeschönfest“ für Ehrenamtliche gefeiert. Im Bild: Die Volkstanzgruppe Lautzkirchen. Foto: Becker&Bredel

In der Stadthalle in St. Ingbert wurde ein „Dankeschönfest“ für Ehrenamtliche gefeiert. Im Bild: Die Volkstanzgruppe Lautzkirchen. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel
 Katharina Schuh und Martin Zwick von „Ankommen“. Foto: bub

Katharina Schuh und Martin Zwick von „Ankommen“. Foto: bub

Foto: bub
 Das Radio-Team der Marienhaus-Klinik. Foto: Back

Das Radio-Team der Marienhaus-Klinik. Foto: Back

Foto: Back
 Hartmann Jenal vom Verein Witas mit einem Fuchs. Foto: SZ

Hartmann Jenal vom Verein Witas mit einem Fuchs. Foto: SZ

Foto: SZ

Ob für Menschen, Tiere oder die Natur - sie setzen sich ehrenamtlich ein für andere, halten ihre Vereine am Leben, tun etwas für die Gesellschaft. Und das meist ganz ohne Entgelt. Für ihr Engagement hat Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer beim "Dankeschönfest" der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Pro Ehrenamt gestern Abend neun Menschen mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet, die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Kramp-Karrenbauer bezeichnete die Ehrenamtler als Vorbilder: "Unser Land braucht Menschen, die sich engagieren, die sich zu Wort melden, die Verantwortung übernehmen."

Den Bundesverdienstorden erhielten: Lothar Bach aus Saarbrücken, der sich für die Belange des saarländischen Handwerks einsetzt; Rainer Barth aus dem Mandelbachtal, der sich seit vier Jahrzehnten ehrenamtlich in der Kommunalpolitik engagiert; Katharina Günther aus St. Wendel, die seit vielen Jahren für die Gleichberechtigung von Frauen kämpft; Hubert Haupts aus Schwalbach, der das kulturelle Leben in seiner Heimatgemeinde fördert; Marianne Hurth aus Kirkel, die sich in ihrer Pfarrgemeinde engagiert; Rita Ney aus Saarlouis , die zu den ersten Schiedsrichterinnen im saarländischen Mädchen- und Frauenfußball zählt; Cornelia Norheimer aus Saarbrücken, die sich ehrenamtlich im Verband alleinerziehender Mütter und Väter engagiert; Hans Jörg Schu aus Saarlouis , der sich seit Jahrzehnten mit der Historie seiner Heimatstadt Saarlouis beschäftigt; Norbert Schmitt aus Saarbrücken, der seit vielen Jahren dem Obst- und Gartenbauverein St. Arnual angehört.

Nach Angaben der Staatskanzlei sind im Saarland fast 400 000 Ehrenamtliche tätig. Die SZ stellt an dieser Stelle stellvertretend für sie drei Beispiele unter dem Dach der LAG Pro Ehrenamt vor. Kommen Flüchtlinge ins Saarland, sind sie zwar in Sicherheit, aber noch lange nicht angekommen. Ihnen eine erste Orientierung zu geben, bei Behördengängen und Arztbesuchen zu dolmetschen, sie ins Vereinsleben einzuführen - das sind Ziele des Netzwerkes "Ankommen" in Saarbrücken. 70 Mitglieder zählt das im Frühjahr 2014 gegründete Netzwerk. Die Mitglieder stammen aus den verschiedensten Ländern und haben die verschiedensten Berufe. Einer der größten Erfolge des Netzwerkes war die Fahrrad-Sammelaktion im Sommer. "Wir haben mit hundert Rädern gerechnet und plötzlich über vierhundert gespendet bekommen", berichtet Mitglied Martin Zwick. "Unser Verein wächst, deshalb ist es wichtig, dass wir nun für eine bessere Organisation ausgestattet werden", sagt seine Kollegin Katharina Schuh. Seit 21 Jahren lauschen Patienten in der St. Elisabeth Klinik in Saarlouis immer montags zwei Stunden lang Horst Gehl, Walter Schäfer und Günter Augst (v.l.) vom Klinikradio-TV-Freundeskreis, der im Januar sein 30-jähriges Jubiläum feiert. Sie erfüllen nicht nur Musikwünsche, die vom "Bajazzo" bis zu Hits der Rockband AC/DC variieren. Die 20 aktiven Mitglieder organisieren auch Vorträge, Ausstellungen und andere Veranstaltungen - die oft live im krankenhauseigenen TV-Sender übertragen werden. Ziel ist es, die Patienten aufzuheitern und die Klinik nach außen zu präsentieren. Noch bereitet die Vorsitzende, Theresia Gehl (Mitte), unterstützt von Ingeborg Würth, die Liederwünsche und Gedichte für jeden Patienten aus 30 000 CD-Titeln vor, doch schon bald soll der Fundus digitalisiert werden. Wird im Saarland ein Fuchs oder ein Reh angefahren, ein verletztes oder verwaistes Eichhörnchen gefunden, dann alarmieren viele den Verein Witas, Wildtier und Artenschutz Saar. Die Mitglieder päppeln die Tiere seit 2008 in Auffangstationen im ganzen Saarland zwischen März und September auf und wildern sie im besten Fall wieder aus.

Der Verein leistet Aufklärungsarbeit über Tiere und den Umgang mit ihnen - und wehrt sich auch mal gegen "unzureichende Tierschutzgesetze". "Wir ecken oft an", sagt der Vorsitzende Hartmann Jenal, der bei Überherrn eine Fuchs-Auffangstation betreut. So habe es auch schon den einen oder anderen Prozess gegeben, meist gegen Jäger. Der 70 Mitglieder zählende Verein finanziert sich über Spenden und die Hilfe der Europäischen Tier- und Naturschutz-Stiftung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort