Das Ende des „Saarlandfluches“

Saarlouis · Drei Mal hatte er im Saarland bereits im Finale eines Turnieres gestanden. Jedes Mal verlor er knapp. Umso mehr durfte sich Marvin Netuschil über den Triumph bei den Saarland Open freuen. Im Frauen-Finale lieferte Sarah Blum vom TuS Neunkirchen ihrer Gegnerin einen harten Kampf.

98 Minuten sind am Sonntag gespielt auf dem Centre Court der Tennisanlage des TC Blau-Weiß Saarlouis . Marvin Netuschil hat Matchball im Finale der 3. Saarland Open. "Wir trainieren jeden Tag, aber zum Turniersieg aufzuschlagen, ist dann doch ein ganz anderer Druck", sagt der 25-jährige Sandplatz-Spezialist wenige Minuten später. Finalgegner Filip Horansky bringt zwar den Return noch ins Feld, doch der nächste Schlag des Slowaken landet im Netz. Netuschil kann 18 Punkte für die Weltrangliste, 1440 Dollar Preisgeld und das Ende seines "Saarlandfluches" bejubeln.

"Ich habe schon drei Mal im Tiebreak das Finale des Bank-1-Saar-Cups verloren", sagte Netuschil. "Aber ich spiele gerne hier im Saarland, und der Erfolg in Saarlouis ist die Krönung einer tollen Turnierwoche."

Die nächste Auflage der Saarland Open wird es ganz sicher geben. Und das, obwohl der Weltverband ITF die Anforderungen erhöht hat. "Wir müssen künftig das Preisgeld von 10 000 auf 15 000 Dollar anheben", erklärte der Blau-Weiß-Vorsitzende und Veranstalter Fred Becker. "Hier hat uns Sportminister Klaus Bouillon aber schon seine Unterstützung zugesagt. Die Saarland Open haben sich im saarländischen Sportkalender etabliert." Das zeigt auch das Zuschauerinteresse. Trotz Fußball-Europameisterschaft und Wimbledon-Finalteilnahme von Angelique Kerber kamen nach Veranstalterangaben erneut rund 2000 Zuschauer. Das Herren-Finale verfolgten am Sonntag 300 Gäste.

Der in Saarlouis geborene und mittlerweile für Frankfurt in der Bundesliga spielende Vorjahressieger Sebastian Fanselow musste sich diesmal mit dem Sieg in der Doppelkonkurrenz zufrieden geben. Mit seinem Partner Julian Lenz besiegte er das eigentlich favorisierte Doppel Marcel Felder/ Manuel Pena Lopez (Uruguay/Argentinien) mit 6:4 und 6:0.

Mit dem Slice ärgern

Was den Herren versagt blieb, gelang Sarah Blum bei den Frauen. Die Spielerin des TuS Neunkirchen erreichte in Saarlouis das Finale gegen Madeline Bosnjak aus Ludwigshafen. "Sie schlägt gut auf, aber ich glaube, ich kann sie mit meinem Slice richtig ärgern", verriet Blum ihren Plan, der aber nur bedingt aufging. Bosnjak hatte nach 89 Minuten Spielzeit mit 7:5 und 6:4 das bessere Ende für sich. "Wir sind es ja nicht gewohnt, vor so vielen Zuschauern zu spielen, darum war ich schon sehr aufgeregt", gestand die Siegerin nach dem Endspiel und meinte: "Umso schöner ist es, bei diesem tollen Turnier gewinnen zu können."

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