Lack läuft wieder allen auf und davon

Saarlouis · Ein Halbmarathon als Einstimmung auf den Feiermarathon: Beim 24. Lauf in die Saarlouiser Woche gingen gestern 300 Läuferinnen und Läufer auf die Strecke. Marco Lack siegte zum zweiten Mal in Folge. Julia Keck-Brengel gewann bei den Frauen.

 Wie an der Perlenkette aufgefädelt: Die rund 300 Starter nehmen den Halbmarathon in Angriff. Von der Stadtgartenhalle aus ging es erst Richtung Innenstadt und dann an die Saar.Foto: Rolf Ruppenthal

Wie an der Perlenkette aufgefädelt: Die rund 300 Starter nehmen den Halbmarathon in Angriff. Von der Stadtgartenhalle aus ging es erst Richtung Innenstadt und dann an die Saar.Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Es ist Sonntagmorgen, 9.28 Uhr, und der Himmel über der Stadtgartenhalle ist grau. Das gemeldete Unwetter ist ausgeblieben, es regnet nicht. Bei angenehmen 18 Grad linst sogar die Sonne kurz zwischen den Wolken hervor, und die Zuschauer im Zielbereich linsen auf die Zeitmessung: 58 Minuten und 24 Sekunden sind die rund 300 Starter beim 24. Lauf in die Saarlouiser Woche unterwegs.

Doris Balke ist längst im Ziel. Früher ließ die Marathonläuferin vom Ausrichter LSG Saarlouis kein Heimrennen aus. Heute ist die 73-Jährige als Helferin im Einsatz, und das gleich doppelt. "Ich bin nach meinem Einsatz als Streckenposten schnell hierher gelaufen und knipse den Finishern gleich die Transponder vom Fuß", lacht Balke und schnippt mit ihrer kleinen Zange.

Dann ist es endlich soweit. Am Ende der 300 Meter langen Schlussgeraden taucht ein gelber Punkt auf, der schnell größer wird, noch einmal Fahrt aufnimmt und nach 1:14:44 Stunden durch den Zielbogen huscht. "Schon wieder der", sagt einer der Zuschauer, und es stimmt: Marco Lack entscheidet den Lauf-Klassiker zum zweiten Mal in Folge für sich. Deutlich langsamer als bei seinem Streckenrekord 2015 (1:11:28 Stunden), aber mehr war heute nicht drin. "Ich bin vor drei Wochen den Heilbronn-Marathon gelaufen. Der hat mir noch in den Knochen gesteckt. Ich habe aber versucht, ein gleichmäßig hohes Tempo zu laufen", verrät der Mann vom ATSV Saarbrücken seine Taktik.

Für Philippe Weingarth ist das Tempo zu schnell. Bis Kilometer fünf kann er Lack folgen, dann muss er den Rivalen ziehen lassen und sich wie im Vorjahr mit Rang zwei begnügen. "Es ist trotzdem okay. Nach zwölf Kilometern sind die Beine schwer geworden, sonst hat alles gepasst", resümiert der Ausdauer-Athlet der LLG Wustweiler.

Michael Woerden hatte die längste Anreise und erst kurz vor dem Start vom Saarlouiser Halbmarathon gehört. "Ich wohne bei Amsterdam und mache gerade Ferien am Bostalsee. Ich bin kurzfristig angereist und Dritter geworden - super", freut sich der Holländer und lobt den Kurs. Die weitgehend asphaltierte Strecke führte nach der Einführungsrunde durch die Innenstadt über Wallerfangen bis nach Rehlingen und nach der Wendemarke über den Leinpfad zurück nach Saarlouis . Auf dem letzten Teilstück durch den Stadtpark gibt Julia Keck-Brengel noch mal richtig Gummi. Trotz Rückenproblemen rauscht die erfolgreiche Triathletin vom LA-Team Saar fünf Minuten vor Tanja Hooß (LTF Marpingen) ins Ziel und schnauft nach 1:27:20 Stunden tief durch. "Die Steigungen waren klein, aber sie hörten nicht auf. Und an der Saar hast du immer Gegenwind - brutal", sagt die Iron-Man-Finisherin von Hawaii grinsend, bevor es "schnipp" macht - und Doris Balke ihre Zange schwingt.

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Auf einen Blick Ergebnisse: Frauen: 1. Julia Keck-Brengel, LA Team Saar, 1:27:20 Stunden; 2. Tanja Hooß, LTF Marpingen, 1:32:14 Stunden; 3. Theresia Herrlein, LA Team Saar, 1:35:11; 4. Susanne Trenz, Saar 05, 1:36:03; 5. Julia Bräutigam, SSC Karlsruhe, 1:39:38. Männer: 1. Marco Lack, ATSV Saarbrücken , 1:14:44; 2. Philippe Weingarth, LLG Wustweiler, 1:16:58; 3. Michael Woerden, Niederlande, 1:18:27; 4. Ramon Bernardon, TuS Heltersberg, 1:19:24; 5. Bastian Jäcker, Wustweiler, 1:20:00. ros

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