Teufelsbrück, Mühlen und Synagogen

Saarlouis · Ein historisches Mosaik aus 4000 Einträgen hat Hans Peter Klauck von der Vereinigung für die Heimatkunde im Kreis zusammengefügt.

 Erneut verbessert und ergänzt hat Hans Peter Klauck, zweiter Vorsitzender der Vereinigung für die Heimatkunde im Kreis Saarlouis, das Lexikon der saarländischen Orte, Gehöfte, Mühlen, Industrieanlagen und Wohnplätze. Foto: Bodwing

Erneut verbessert und ergänzt hat Hans Peter Klauck, zweiter Vorsitzender der Vereinigung für die Heimatkunde im Kreis Saarlouis, das Lexikon der saarländischen Orte, Gehöfte, Mühlen, Industrieanlagen und Wohnplätze. Foto: Bodwing

Foto: Bodwing

"Ich habe überall rumgesucht", sagte Hans Peter Klauck, 2. Vorsitzender der Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis. Aus alten Ortschroniken, Verzeichnissen und Standardwerken komprimierte er grundlegende Angaben und packte sie in sein Lexikon. Auf 559 Seiten und mit mehr als 1000 Abbildungen bietet es einen Überblick für Genealogen und geschichtlich interessierte Menschen.

"Wir stammen nicht alle von großen Persönlichkeiten ab", sagte Landrat Patrik Lauer am Donnerstagmittag im Kreisarchiv. Von daher seien Informationen über die Region eine wichtige Grundlage für die Fragen nach Herkunft und Umfeld der gewöhnlichen Bürger. Etwa zehn Prozent mehr Inhalt bietet diese vierte Ausgabe des als achter Sonderband im Jahre 2005 erschienen Werkes. Immer wieder wird es ergänzt und verbessert, stellte Klauck dar. Jetzt sind beispielsweise auch alle saarländischen Synagogen enthalten. Ursprünglich seien es um die 20 gewesen, heute werde nur noch die in Saarbrücken genutzt. Andere seien zerstört oder umgewidmet. "Am Ellbach entlang gab es in Saarwellingen und Roden etwa ein Dutzend Mühlen", fasste Klauck zusammen. Alleine neun davon standen auf Rodener Bann. Da sei gut vorstellbar, "wie sich die Müller gegenseitig das Wasser abgegraben haben".

Auch Orte, die heute nicht mehr existieren, sind im Lexikon enthalten. Beispielsweise Eschweiler im Bereich der heutigen Oranna-Kapelle bei Berus. In Fraulautern sei er auf den Ortsteil Teufelsbrück gestoßen. "Im Bereich des heutigen Möbelhauses Fröhliches M." Nur ein Haus sei das gewesen, später eine Fabrik. "Für jeden Eintrag ist auch verzeichnet, zu welcher Pfarrei der Ort gehörte und wohin die zur Kirche gingen", erklärte Klauck. So mussten Einwohner aus Rappweiler früher einmal an der Weiskircher Kirche vorbeigehen ins etwa drei Kilometer entfernte Konfeld. "Die durften auch nicht in Weiskirchen getauft werden." In zahlreichen Orten habe sich diese Trennung "in den Köpfen der Leute erhalten".

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Landeskundliches Kompendium Erhältlich ist das Lexikon der saarländischen Orte, Gehöfte, Mühlen, Industrieanlagen und Wohnplätze für 46 Euro im Kreisarchiv sowie in Buchhandlungen.

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