Trommeln, klatschen, hoffen

Saarlouis · Der Einzug der Saarlouis Royals ins Finale um die deutsche Basketballmeisterschaft hat die Fans in Euphorie versetzt – das war am Sonntag im Vorfeld des Spiels in der Stadtgartenhalle gegen Wasserburg zu spüren.

Es ist Sonntag, 14.54 Uhr, als die Stimmung in der voll besetzten Saarlouiser Stadtgartenhalle ihren ersten Höhepunkt erreicht. Gerade betreten die Protagonisten des Finals um die deutsche Basketball-Meisterschaft der Frauen das Parkett. Für die Anhänger der Gäste vom TSV Wasserburg ist der Einmarsch das Signal, so richtig Gas zu geben. Die sechsköpfige Trommlerriege der Bayern holt alles aus sich heraus, auch Alexander Kaiser trommelt, was das Zeug hält - die Strapazen der 500 Kilometer langen Anreise sind wie weggeblasen: "Wir sind heute Morgen um sechs Uhr im Bus mit 30 Leuten losgefahren", erzählt der 18-Jährige. Zur Ausstattung gehört neben rotem Trikot und Klöppel auch die bayerische Lederhose - und natürlich eine große Portion Vorfreude: "Ich bin sehr optimistisch", sagt Kaiser.

Unter den Anhängern der Royals ist es vor der zweiten Finalpartie eher eine Mischung aus freudiger Erwartung und Anspannung, die sich breitmacht. Natürlich hoffen alle, dass es nach der Niederlage am Freitag besser laufen wird. Das gilt auch für Hermann Fassbinder, der aus dem knapp 50 Kilometer entfernten Nennig angereist ist, um das Team anzufeuern. "Ich hoffe, dass die Karten neu gemischt werden", sagt der 43-Jährige, für den die Trommel ebenfalls zum Handgepäck gehört: "Vielleicht können wir den sechsten Mann stellen und so der Mannschaft helfen." Bereits nach den ersten Sekunden im Spiel steht fest: An der Unterstützung durch die Fans wird es aus Royals-Sicht definitiv nicht scheitern.

Lautstark feuern sie ihr Team an, viele tragen trotz des Sommerwetters vor der Halle einen gelben Schal. Auch Shakira Duppé und ihre Oma Ingrid geben alles, um ihr Team nach vorne zu peitschen. Dabei sind sie erst seit Dezember glühende Royals-Anhängerinnen: "Da habe ich zum Geburtstag eine Eintrittskarte bekommen, seitdem bin ich immer dabei. Für die ganze Region ist das eine Supersache, dass wir ein Team in der Bundesliga haben", findet Oma Ingrid, die ihre 12-jährige Enkeltochter gleich mit angesteckt hat. "Die Oma hat mich mitgenommen, und ich war sofort begeistert", sagt Shakira . Wie Royals-Manager Sascha Schmidt verrät, sind es gut 50 Helfer, die zum reibungslosen Ablauf beitragen. Auch Ingrid Weber, die im Foyer Fanartikel an den Mann bringt, gehört dazu. "Die Geschäfte laufen gut, die Mannschaft spielt ja auch sehr erfolgreich", sagt die 75-Jährige, die an diesem Tag etwas mehr als sonst zu tun bekommt.

Fans und Mannschaft gaben zwar alles, aber am Ende mussten sich die Royals mit 72:80 geschlagen geben. Aber klar ist aber: Sollte es zu einem vierten Spiel kommen, werden sie auch am kommenden Freitag alle wieder da sein - um ihre Mannschaft anzufeuern. >

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