Assyrer wollen Sicherheit

Saarlouis · Die meisten aus Syrien und Irak nach Europa geflohenen Christen leben heute in Deutschland. Gut, dass ihnen die Tür geöffnet werde, sagt der Assyrer Ashur Giwargis. Aber besser, Deutschland würde sein Gewicht für den Schutz der Christen in deren Heimat einsetzen.

 Ashur Giwargis (links) mit Charli Kanoun gestern in der Saarlouiser Altstadt. Foto: Roi

Ashur Giwargis (links) mit Charli Kanoun gestern in der Saarlouiser Altstadt. Foto: Roi

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Wann sein Volk, die assyrischen Christen in Syrien und Irak, zuletzt im Frieden gelebt haben? Ashur Giwargis zögert nicht lange: "Noch nie seit 622 vor Christus, als Ninive verloren ging." Immer neue Herren im Land dieses alten Kulturvolkes, das bis heute Aramäisch spricht, die Muttersprache Jesu. Ashur Giwargis ist Vorsitzender der Assyrischen Patriotischen Bewegung (APM) mit Sitz im Libanon. Unermüdlich reist er durch Europa, um sein Volk zu retten. Seit gestern ist er im Saarland, Gast beim Assyrischen Kulturverein mit seinem Vorsitzenden Charli Kanoun in Saarlouis . Der Kulturverein ist dem APM eng verbunden.

Bei Politikern und Kirchenleuten wirbt Giwargis um Hilfe. Im Saarland war er schon mal. "Hier ist die Unterstützung für unsere Sache viel größer als anderswo. Wir haben bei allen Parteien und bei den Kirchen ein offenes Ohr gefunden", sagte er gestern.

Giwargis Kernforderung: eine international garantierte Sicherheitszone in Syrien und Irak, damit die assyrischen Christen dort weiter leben oder dorthin zurück kehren könnten. Denn im Irak drohe "eine Kurdisierung und eine Islamisierung", in Syrien beschütze die kurdische Peschmerga die Christen nicht etwa gegen die Terror-Macht IS, sondern die Kurden "nehmen uns unser Land".

Ashur Giwargis spricht am morgigen Donnerstag, 7. Mai, 19 Uhr, im Evangelischen Gemeindezentrum "Alte Kirche" (Evangelisch-Kirch-Straße, Saarbrücken). Über den Völkermord an den assyrischen Christen spricht dann auch Gabriele Yonan.

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