Ludwig Schokolade weiht dritte Halle ein

Saarwellingen · Ludwig Schokolade baut aus: Am Freitag eröffnete das Unternehmen in Saarwellingen seine dritte Produktionshalle, Kosten 18 Millionen Euro. Weitere Hallen könnten folgen.

 Das ist die neue Produktionshalle 3 mit rund 4000 Quadratmetern. Fotos: Thomas Seeber

Das ist die neue Produktionshalle 3 mit rund 4000 Quadratmetern. Fotos: Thomas Seeber

 Geschäftsführer Guido Colsman und Ministerin Anke Rehlinger.

Geschäftsführer Guido Colsman und Ministerin Anke Rehlinger.

Sportlich knappe neun Monate wurde gebaut, am Freitag weihte das Unternehmen Ludwig Schokolade seine dritte Produktionshalle am - neben Fraulautern - zweiten saarländischen Standort Saarwellingen ein. Es handelt sich nicht um eine Verlagerung aus Fraulautern , sondern um zusätzliche Kapazitäten.

Weitere Hallen könnten folgen, die Modulbauweise macht es rasch möglich - die Unterstützung der Landesregierung jedenfalls sei sicher, unterstrich bei der Einweihung Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger . Das Motto des Festaktes, "Genuss trifft Innovation", passe jedenfalls aufs ganze Saarland. Werkleiter Bruno Proietti dankte ihr, Vertretern weiterer Behörden, den Mitarbeitern und Lieferanten für die Zusammenarbeit.

Die neue Halle von 126 mal 30 mal neun Meter Größe ergänzt den Schoko-Standort im Saarwellinger Industriegebiet Dicktenwald. Dort stehen bereits zwei Produktionshallen und ein Hochregallager mit 30 000 Paletten-Plätzen. In der neuen Halle wird die in Saarlouis hergestellte Schokolade derzeit zu Schogetten verarbeitet. Der Schogetten-Absatz ist laut Firma seit 2013 um ein Viertel gestiegen, er lässt die neue Straße schon jetzt im Dreischichtbetrieb laufen. Bei den gefüllten Schogetten kommt eine so genannte Kaltstempelanlage zum Einsatz, erklärte der technische Leiter, Claus Hafner: "die modernste in Europa". Sie sorge für eine gleichmäßig dicke Schokoladenhülle um die Füllung herum. Zugleich lässt sich die Anlage besonders schnell für ein großes Spektrum anderer Produkte umbauen. Neu wird hier die Schogette in einer kleinen 33-Gramm-Packung hergestellt. Hafner betonte, eine komplett neue Anlage (9,5 bis 15,5 Tonnen pro Schicht) ermögliche, alle wichtigen Standards und Forderungen der internationalen Lebensmittelindustrie zu erfüllen.

Das ist entscheidend für die Marktposition, wie der für Ludwig Schokolade zuständige Geschäftsführer der Krüger-Gruppe, Guido Colsman, betonte. "Wir werden inzwischen für alles in der Produktionskette verantwortlich gemacht", sagte er ironisch, "und müssen den Weg jeder Bohne vom Baum bis zur Tafel nachverfolgen." Sprich: Die Anforderungen wüchsen. 2014 durchliefen beide Werke 25 internationale Audits, also Prüfungen auf zertifizierte Standards hin, erläuterte Proietti. Der Auslandsmarkt (Schogetten etwa werden in 60 Ländern verkauft) sei für Ludwig Schokolade allerdings auch der erste Wachstumsmarkt, erklärte Colsman. "Konsolidierung" präge die Branche. So habe Ludwig mit Fuchs und Hoffmann in Bexbach 100 Prozent am letzten von 2006 noch einem halben Dutzend selbstständigen deutschen Herstellern von Kakaomasse erworben. Das habe nicht nur den Umsatz von Ludwig Schokolade von 400 auf 500 Millionen Euro erhöht, sondern vor allem zur Unabhängigkeit beigetragen.

Colsman bekräftigte, die 18 Millionen Euro teure Erweiterung in Saarwellingen stelle auch ein Bekenntnis zum Standort Saarland dar. "Wir sind gerne hier und wollen auch in Zukunft hier bleiben" - auch wegen der "hervorragenden Mitarbeiter". Zudem lobte er "das politische Umfeld, das uns seit langer Zeit unterstützt".

Saarwellingens Bürgermeister Michael Philippi dankte Ludwig Schokolade für das Engagement, es sichere Arbeitsplätze und bringe der Kommune Steuereinnahmen.

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