Ärger nutzt niemandem

Fraulautern · Erfolg ist nicht nur etwas für große Konzerne. Mit oftmals simplen Tricks kann sich jeder auf die Gewinnerspur bringen. Das vermittelte auf unterhaltsame Art Martin Klapheck am Mittwochabend beim Jahresausklang der „IHK Regional Saarlouis“.

 Mit Klavierklängen auf den Spuren der Kreativität: Musikalisch demonstrierte Martin Klapheck die Auswirkungen von Ärger und kreativen Veränderungen. Foto: Johannes A. Bodwing

Mit Klavierklängen auf den Spuren der Kreativität: Musikalisch demonstrierte Martin Klapheck die Auswirkungen von Ärger und kreativen Veränderungen. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

"Es ist besser, fehlerhaft zu beginnen, als perfekt zu zögern." Mit Sätzen wie diesen ging Martin Klapheck am Mittwochabend Denkblockaden und Hürden bei privaten oder geschäftlichen Projekten an. Mit Humor, prägnanten Beispielen und einer guten Portion Musik informierte Klapheck rund 150 Gäste beim Jahresausklang der "IHK Regional Saarlouis" im Vereinshaus Fraulautern . Dabei schöpfte er aus Erfahrungen in Führungsfunktionen als Unternehmer und Berater.

Wer eingetretene Pfade verlasse, öffne Türen zu neuen Sichtweisen und Ideen, machte Klapheck deutlich. "Fahren Sie rückwärts zum Bäcker", schlug er vor. "Geben Sie Ihren Mitarbeitern mehr Freiheiten." Das stärke die Motivation und bringe neue Blickwinkel ins Spiel. Laut einer Nasa-Studie nutzten Vorschulkinder 98 Prozent ihrer Kreativität. Zehn Jahre später nur noch zwölf Prozent. Das liege auch an Schulen, wo Kreativität zu kurz komme, kritisierte der zweifache Vater.

"Viele von Ihnen arbeiten viel", sagte Klapheck. Aber "stellen Sie sich vor, Sie werden 70 Jahre alt, und jedes Jahrzehnt ist ein Wochentag". Für ihn sei dann jetzt Freitag. Da überlege man sich schon, ob man länger im Büro bleibe oder etwas mit der Liebsten unternehme.

Ein Kind lache im Durchschnitt 400 mal am Tag, ein deutscher Erwachsener nur noch 15 mal. "Die Lachdauer ist in den letzten 30 Jahren von 20 auf fünf Minuten gesunken." Hauptgrund dafür sei Ärger . Aber "das Ärgerliche am Ärger ist, dass Sie sich schaden, ohne jemandem zu nutzen". In Gedanken könne man den Ärger einsacken, auf einen See rausfahren und ihn versenken. Hauptsache, er sei weg.

Was andere oftmals abstrakt vermitteln, packte Klapheck zusätzlich in wirkungsvolle Klänge. Unter anderem demonstrierte er am Flügel die Folgen von Dissonanzen. Hier ein falscher Ton, dort ein störendes Geräusch, und irgendwann "ist die Harmonie im Eimer". Mit Improvisationen zu Jazz, indischer Folklore und Salsa machte er hörbar, wie sich veränderte Bedingungen positiv auswirken können. Wer also öfter sein Umfeld ändere, könne seine Kreativität auffüllen, betonte Klapheck.

Eröffnet hatte den Jahresausklang Armin Fritz, Vorsitzender des Verbandes Saarlouis. Elf gut besuchte Veranstaltungen mit mehr als 1500 Teilnehmern habe es 2015 gegeben, blickte Carsten Meier, Geschäftsführer der IHK Saarland , zurück. 2016 soll es mit interessanten Themen weitergehen. Darunter "Quo vadis Landkreis Saarlouis".

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