Vauban-Insel nachts sperren?

Saarlouis · Es geht immer öfter rabiat zu, nachts auf der idyllischen Vauban-Insel im Saarlouiser Stadtgarten. Massen an Glasscherben, Graffiti, auch Überfälle zeugen davon. Die Stadt will die Insel jetzt nachts sperren.

 Zwei Brücken (hier aus Richtung Sporthalle) führen zur Insel im Saaraltarm. Am Inselende der Brücken könnten Gitter-Tore angebracht werden. Foto: Hartmann Jenal

Zwei Brücken (hier aus Richtung Sporthalle) führen zur Insel im Saaraltarm. Am Inselende der Brücken könnten Gitter-Tore angebracht werden. Foto: Hartmann Jenal

Foto: Hartmann Jenal

Die Stadt Saarlouis hat vorgeschlagen, den Zugang zur Vauban-Insel im Saaraltarm nachts mit Gittertoren zu versperren, doch der Stadtrat hat das Verfahren nach kontroverser Debatte erstmal vertagt. Die Stadt klagt über zunehmenden Vandalismus auf der idyllischen Insel im Stadtpark. Zerstörungen, Graffiti , zerschlagene Flaschen beeinträchtigten die Nutzung des Platzes mit dem restaurierten Pulvermagazin erheblich, sagte Heike Breitenmoser, die Leiterin des Kulturamtes. Immer öfter müsse die Polizei einschreiten. Der Sicherheitsdienst könne nicht dauernd da sein.

Erster Schritt zum Anbringen von Toren, die den Weg auf die Insel von 23 Uhr bis sechs Uhr sperren sollen, wäre, dem Weg über die Insel die Funktion als öffentlicher Weg formal zu entziehen. Das stand am Mittwochabend zur Abstimmung.

Dabei unterstützte CDU-Fraktionschef Tim Flasche das Anliegen von Stadtverwaltung und OB Roland Henz. Nicht zuletzt wegen des Anspruchs, Anschluss ans Weltkulturerbe zu finden, müsse das Ensemble geschützt werde, sagte er. Dem Einwand von Winfried Adam (FWG), man könne nicht so einfach den kürzesten Verbindungsweg zwischen Bahnhof und Vogelsang schließen, begegnete Flasche: Wer kurz vor Mitternacht noch auf der Insel sei, habe, führe wohl nichts Gutes im Schilde. Was Holger Gier (Piraten) zurückwies. Tore seien bloß "eine Verlagerung" des Problems. Carsten Becker (AfD) sagte, Zäune würden wenig bewirken, besser wäre ein häufigerer Einsatz des Sicherheitsdienstes. Danach fragte auch Gier.

Die SPD bezweifelte, ob Tore (3,26 Meter hoch sollen sie sein) "das Beste" seien, wie Fraktionschef Peter Demmer sagte. Das Unbehagen der Sozialdemokraten formulierte Andreas Sauder: "Wo sperren wir dann noch überall ab?" Was denn mit Kameras sei, fragte SPD-Ratsfrau Sabina Hartnack, oder "ob man mit Licht arbeiten könnte" (Peter Engstler). Baudezernent Günter Melchior soll nun Alternativen prüfen und dem Rat vorlegen.

Die Vauban-Insel ist aufwendig saniert worden und hat sich schnell zum kulturellen Treffpunkt entwickelt - etwa für Konzerte der Reihe "Chant'Ile" wie jetzt am Sonntag mit Eddie Gimler.

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