Bilinguale Ganztagsschule bekommt mehr Platz
Siersburg · Die Grundschule Siersburg wächst. Im Oktober begannen die Arbeiten an einem Anbau, am Freitagmittag hat nun der offizielle Spatenstich stattgefunden. Mit dem Anbau soll das Klassenangebot wachsen.
Nicht nur größer wird die Grundschule in Siersburg . Mit einem Anbau wachsen zudem das Angebot und die Klassenzahl. "Wir setzen einen Meilenstein in Richtung Bildungslandschaft", sagte Bürgermeister Martin Silvanus . Dies erfolge auch in Hinblick auf ein unkompliziertes familiäres Zusammenwirken mit den Freunden in Bouzonville. Nach ersten Gehversuchen vor 25 Jahren mit der französischen Sprache in Rehlingen-Siersburg folge jetzt ein bilingualer Ganztagsbereich.
Zweisprachig durch den Tag
Der Grundschulstandort Siersburg , erinnerte Ortsvorsteher Reinhold Jost , stand mal auf der Kippe. Inzwischen sei er "dauerhaft gesichert". Aus vormals vier Klassen sind jetzt sechs geworden. Die französische Generalkonsulin im Saarland, Catherine Robinet, hält es für "ganz wichtig in dieser Grenzregion, die Sprache des Nachbarn zu lernen". Der Baubeginn für den Anbau war am 10. Oktober. Um den Kindern Lärm und Dreck zu ersparen, habe man "die Erdbewegungen in den Herbstferien gemacht", sagte dazu Architekt Ingo Schmidt. Mitte vergangener Woche kamen die ersten Wandelemente, bis Weihnachten sollen die Deckenelemente folgen, dann der Innenausbau. Der definitive Termin für die Fertigstellung ist zum Beginn des Schuljahres 2017/18. Der Anbau schließt sich an der Straße Zum Horst an das vorhandene Schulgebäude an. Dort entsteht später noch ein Durchgang zum Bereich der jetzigen Lehrerzimmer und der Lehrerküche, erklärte Schmidt. Diese Arbeiten erfolgen in den Sommerferien 2017.
Ausbau auf sechs Klassen
Der Anbau ist 32 Meter lang und 18 breit. Der Bistrobereich bekommt eine lichte Höhe von 3,5 Metern, die restlichen Räume 2,5 Meter. Die gesamte Nutzfläche beträgt rund 400 Quadratmeter. Es wird dort Räume für die Schulleitung und Verwaltung geben, Toiletten und Behinderten-WC und neben dem Bistro einen Gruppenraum. Die zügige Bauweise ergibt sich aus Fertigelementen. Im Innern sind dies Stahlbetonwände mit hohlen Zwischenräumen. Bei den Außenwänden enthalten diese Elemente eine integrierte Wärmedämmung. Zur Wärmeversorgung wird das vorhandene Nahwärmenetz genutzt. Die veranschlagten Gesamtkosten liegen bei etwa 900 000 Euro. Dafür gibt es 400 000 Euro Fördermittel.
Zentrale Räume sind eine Mensa und ein großer Gruppenraum. Mittels beweglicher Trennwand können sie zu einer 180 Quadratmeter großen Aula geöffnet werden.
In der angeschlossenen Catering-Küche können bis zu 150 angelieferte Essen verteilt werden. So lassen sich rund 80 Kinder auf einmal beköstigen. Hintergrund des Anbaus ist ein bilingualer Zweig der Grundschule. Seit Beginn des Schuljahres 2016/17 ist dieser in Ganztagsform gestartet, stellte Schulleiterin Marie-Christine Jost dar. Statt vier Stunden Französisch im Blockunterricht ist dies nun auf die Woche verteilt. "Wir wollten die Kinder nicht belasten. Jetzt wird mal morgens, mal nachmittags Französisch gemacht, und zwischendurch eingebaut, wo es passt."
Dieses Konzept wird ab der jetzigen ersten Grundschulklasse aufgebaut. Dafür sorgt maßgeblich Sandrine Guldner aus Forbach als Sprachbegleiterin der Kinder.
Durch die Partnerschaft mit der Grundschule in Bouzonville gebe es später Austauschmöglichkeiten über die Grenze hinweg, führte Jost aus. Damit die Kinder in Sprache und Kultur des Nachbarn eintauchen können.
