Was den Kelten ihr Neujahr, ist ihren Nachfahren das Beltane-Fest
Niedaltdorf · An jedem 1. Mai erwacht das rekonstruierte Keltendorf auf der deutsch-französischen Grenze bei Niedaltdorf zum Leben. Die Gemeinde Rehlingen-Siersburg organisiert seit Jahren an diesem Tag ein Beltane-Fest, bei dem die Kultur und Lebensweise der keltischen Urahnen wieder aufleben sollen.Das Regenwetter am Freitag führte den Besuchern dabei anschaulich vor Augen, wie die Menschen in Zeiten vor Fernwärme, Isolierglas und geteerten Straßen mit widrigem Wetter umgehen mussten.
Für diejenigen, die über schlammige Pfade trotzdem den Weg ins Keltendorf fanden, gab es manches zu sehen, zu hören und zu schmecken.
In historisch rekonstruierter Kleidung zeigten die Mitglieder des Vereins Treveromagos Handwerkstechniken der Kelten. Von der Schmiede über das Färben von Wolle, Schmuckherstellung und Bogenmachen bis hin zur Fertigung von Kettenhemden, einer Erfindung der Kelten. David Busch, der sich wie seine Vereinskollegen der Experimentalarchäologie und Museumspädagogik verschrieben hat, zeigte, wie aus über 20 000 Eisenringen in monatelanger Kleinarbeit so ein kunstvoller Körperschutz entsteht.
Kunstvoll waren auch die Darbietungen der Musikgruppe Les Quetschkaschde, die für musikalische Umrahmung sorgten. Um das leibliche Wohl kümmerten sich wie immer die Feuerwehrleute von Niedaltdorf und Neunkirchen-lès-Bouzonville.
Beltane ist ursprünglich das Fest, das am 1. Mai gefeiert wird, wenn nach dem irischen Kalender der Sommer beginnt. Seinerzeit war dieser Tag auch der Beginn des keltischen Jahres.
