Viele Bürger wollen keine Windkraftanlagen

Hemmersdorf · Anwohner informierten sich in Hemmersdorf über „Windräder am Königs- berg“. Zu Gast waren auch Sprecher verschiedener Bürgerinitiativen.

 120 Bürger kamen zur Infoveranstaltung nach Hemmersdorf ins Gasthaus Gellenberg. Foto: Carolin Merkel

120 Bürger kamen zur Infoveranstaltung nach Hemmersdorf ins Gasthaus Gellenberg. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

Aus allen Nähten platzte am Donnerstagabend der Saal im Gasthaus Gellenberg in Hemmersdorf. Dorthin hatten federführend Daniel Bauer und Bernadette Pink, beide Gemeinderatsmitglieder der CDU-Fraktion im Rat von Rehlingen-Siersburg, eingeladen. Unter dem Motto "Windräder am Königsberg" informierten sie über den aktuellen Stand der Dinge. Zudem war eine Diskussion über die Gründung einer Bürgerinitiative angedacht.

Bereits vor gut vier Wochen, sagte Bauer, hatte er mit der CDU Hemmersdorf die Bürger seines Heimatortes an gleicher Stelle informiert. Nun, im zweiten Anlauf, waren auch die Bürger aus Siersburg und Gisingen eingeladen. Diese, betonte er, seien allesamt betroffen, falls der neue Flächennutzungsplan und damit die Wind-Konzentrationsfläche am Königsberg rechtssicher werden (wir haben mehrfach berichtet).

120 Bürger waren der Einladung gefolgt. Vielen brannten vor allem ihre Fragen auf den Nägeln. Christel Ehre wollte etwa wissen, wer das Gutachten zu der Fläche erstellt hat, Josef Schuh interessierte, ob eine Gemeinde überhaupt dazu verpflichtet werden könne, ein Gebiet auszuweisen. Marlene Wagner schließlich erzählte, dass sie sich mehrfach bei der Gemeinde informiert habe und auch die Pläne eingesehen hätte. "Ich habe auf Vertrauen und Ehrlichkeit gehofft, doch jetzt habe ich festgestellt, dass im Wald abgeholzt wird. Hat dies mit der Maßnahme zu tun?", wollte sie wissen.

Das sei eine gute Frage, die am kommenden Montag unbedingt gestellt werden müsse, empfahl Daniel Bauer. Denn dann wird es, wie nicht nur er vermutete, aufgrund der Veranstaltung in Hemmersdorf eine Bürgerinformation durch die Gemeinde mit Bürgermeister Martin Silvanus geben.

Die Redebeiträge der Bürger am Donnerstag zeigten eines sehr deutlich, die Teilnehmer wollen keine Windkraftanlagen in ihrer Gemeinde. "Wir wollten aufs Land, haben ein Haus hier gekauft. Es ist hanebüchen, dass mit erneuerbaren Energien die Rodung des Waldes gerechtfertigt wird. Jedes Tier im Wald ist etwas Besonderes. Wir sollten jetzt viel Wind machen, denn, wenn ein Gebiet erst einmal bestimmt ist, dann wird meist auch gerodet und gebaut", erklärte Britta Martini.

Peter Metzdorf appellierte an alle Verantwortlichen, innezuhalten und nachzudenken. "Man sollte darüber nachdenken, ob die Gemeinde Rehlingen-Siersburg Windräder braucht. Wir sollten doch viel eher unseren Wohnwert erhalten", erklärte er und bekam viel Beifall.

Nicht nur die Bürger aus den Gemeindebezirken machten ihrem Ärger Luft, auch die Erfahrungsberichte gleich dreier Sprecher von Bürgerinitiativen (BI) aus dem Landkreis trugen dazu bei, dass sich eine breite Front gegen die Windkraft am Königsberg formierte. Johannes Bely aus Wadgassen hatte zahlreiche Bilder von Baumaßnahmen von Windenergie im Wald mitgebracht, die für viel Aufsehen sorgten. Jakob Fuhrmann von der BI Oberlimberg hat sich inzwischen mit zahlreichen weiteren BIs zu einem Aktionsbündnis zusammengeschlossen und appellierte ebenso wie Werner Kockler aus Beckingen an die Zuhörer, eine eigene BI zu gründen. "Gründen Sie, nur das ist die Chance, ernst genommen zu werden bei Bürgermeister und Gemeinderat", sagte Fuhrmann.

Dass sich durchaus Erfolge einstellen, erläuterte Kockler. "Man kann was erreichen, wenn man zusammensteht. Denn es wird bei diesem Thema so viel mit falschen Zahlen und Fakten hantiert", sagte er. In der Gemeinde Rehlingen-Siersburg steht nun erst einmal die Veranstaltung am Montagabend an, die Zeichen für eine Gründung einer BI stehen gut.

Am Montag, 20. März, ab 19 Uhr werden Bürgermeister Martin Silvanus sowie die Ortsvorsteher Reinhold Jost und Dietmar Zenner in der Niedtalhalle in Siersburg mit den Anwohnern über das Thema diskutieren.

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