Wenn der Teddybär leidet

Nalbach · Der Rettungswagen stand bereit für kranke und verletzte Teddybären. Am Standort des DRK in Nalbach konnten Kinder einen Tag lang wichtige Abläufe kennenlernen, von der Ersten Hilfe bis zur Behandlung.

 An einem Teddybär spielen (von links) Luca, Jana, Aaron und Nils als kleiner Doktor erste Maßnahmen bei Verletzungen und Erkrankungen durch. Foto: Johannes A. Bodwing

An einem Teddybär spielen (von links) Luca, Jana, Aaron und Nils als kleiner Doktor erste Maßnahmen bei Verletzungen und Erkrankungen durch. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Das "Bärenhospital" hatte am Samstag beim DRK Nalbach geöffnet. Den Rahmen dafür bildete der Erste-Hilfe-Tag, der bereits am 10. September weltweit begangen wurde. Aus organisatorischen Gründen folgte Nalbach am Samstag mit dem Motto "Keiner ist zu klein zum Helfen!".

"Vom Fahrrad gefallen, einen Sonnenstich oder beim Fußballspielen verletzt", nannte Jana, Mitglied des Nalbacher Jugend-Rotkreuz, die durchgespielten Fälle. Besonders wichtig sei der Notruf, hatte Aaron gelernt. "Am Besten mit der 112, da ist immer jemand dran." Und dann gelte es, die fünf W-Fragen zu beantworten. "Was ist passiert, wo, wer, welche Verletzung und wie viele sind betroffen", zählte Aaron auf.

Dann wurden große flauschige Teddybären untersucht, in eine stabile Seitenlage gebracht und versorgt, bis der Rettungswagen eintraf. Dabei lernten Kinder wichtige Elemente der Rettungskette einschließlich Erster Hilfe. Mit dem jungen Luca auf der Trage erklärten Jana und Katharina, was alles in so einem Fahrzeug zu finden ist. Der Verletzte "wird mit Gurten festgeschnallt", sagte Katharina, "damit er sich nicht bei der Fahrt noch verletzt". Wenn man das den Kindern zeige, sagte Aaron, hätten sie später als Betroffene weniger Angst. Denn im Auto sei das "ein kleiner Innenraum", ergänzte Katharina. "Dazu die ungewohnten Sachen darin und fremde Leute."

Elf Kinder und Jugendliche zwischen neun und 13 Jahren sind Mitglieder beim Nalbacher Jugend-Rotkreuz. Ein Großteil von ihnen erklärte und demonstrierte am Samstag Hilfsmaßnahmen, Abläufe und erste Behandlungen. Grundsätzlich kann man mit sechs Jahren Mitglied werden, sagte Lena Grill, Leiterin des Jugend-DRK Nalbach . Und dann bis 27 Jahren dabei bleiben.

Als "kleiner Doktor" war Nils, fünf Jahre alt, im weißen Kittel unterwegs. Er hatte keine Angst vor dem Rettungswagen, vielmehr war er begeistert "weil der so schön rot und gemütlich ist".

Das Nalbacher Bärenhospital hatte von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Den Tag über kamen etwa zwei Dutzend Kinder, sagte am Abend Heribert Grill von der Öffentlichkeitsarbeit des DRK-Ortsvereins Nalbach .

Meinung:

Wissen nimmt die Angst

Von SZ-Redakteurin Margret Schmitz

Eine tolle Idee hat da das Nalbacher Jugend-Rotkreuz zum Tag der Ersten Hilfe umgesetzt. Mit den Teddybären können Kinder üben, was zu tun ist, wenn jemand plötzlich erkrankt oder sich verletzt. Selbst Kinder können viel tun, wenn sie wissen, was sie im Notfall anpacken können - und wenn es "nur" das Telefon für einen Notruf ist.

Auch dass die Kinder beim Bärenhospital einen Rettungswagen von innen erleben konnten, ist hilfreich, denn alles Unbekannte macht Angst. Dass sie die Bären behandelten und so erlebten, was im Falle eines Falles mit ihnen oder einem ihrer Freunde passiert, nimmt etwas von dieser Angst, die nicht nur Kinder, sondern auch viele Erwachsene in Notfall-Situationen haben.

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