Archäologen graben in der Nalbacher KSK-Baustelle

Nalbach · Bei Bauarbeiten am Nalbacher Hubertusplatz wurde eine große Anzahl von Resten menschlicher Skelette, Sargnägeln und Tragegriffen gefunden. Die Fundstellen befinden sich unmittelbar neben der Nalbacher Pfarrkirche St. Peter und Paul.

 Beim Aushub der Baugrube für das neue KSK-Filialgebäude in Nalbach wurden zahlreiche Skelette entdeckt. Ein Archäologenteam legte später Teile einer alten Friedhofsmauer (links) und Reste eines kleinen Sakralgebäudes (rechts) frei. Foto: Dieter Lorig

Beim Aushub der Baugrube für das neue KSK-Filialgebäude in Nalbach wurden zahlreiche Skelette entdeckt. Ein Archäologenteam legte später Teile einer alten Friedhofsmauer (links) und Reste eines kleinen Sakralgebäudes (rechts) frei. Foto: Dieter Lorig

Foto: Dieter Lorig

Unmittelbar neben der Nalbacher Pfarrkirche St. Peter und Paul am Hubertusplatz arbeiten derzeit Archäologen . Dort hatte die KSK Saarlouis vor Kurzem mit den Arbeiten für den Neubau einer Filiale begonnen. Auf Nachfrage der Saarbrücker Zeitung bestätigte Professor Wolfgang Adler, Landesarchäologe und Leiter der Bodendenkmalpflege des Landesdenkmalamtes, Funde, darunter Knochen und Sargnägel.

Derzeit arbeiten zwei Archäologinnen in der Baugrube auf der Suche nach historisch bedeutsamen Gemäuer und Utensilien. Diese sollen registriert und in einem Lageplan erfasst werden. Neben zahlreichen Knochenresten wurde die Mauer des ehemaligen Friedhofs teilweise freigelegt.

Bis 1867 befand sich an dieser Stelle der Gemeinschaftsfriedhof für Nalbach , Diefflen, Piesbach, Körprich und Bilsdorf. Dies sei der KSK bekannt gewesen, bestätigte deren Vorstandsmitglied Stephan Eisenbart auf Nachfrage der SZ.

Sakralbauwerk

Bei ihren Ausgrabungen sind die Archäologen auch auf Teile eines alten Bauernhauses vermutlich aus dem 17. bis 18. Jahrhundert gestoßen. Zudem wurden in wenigen Metern Tiefe Reste eines kleinen Sakralbauwerkes identifiziert und teilweise freigelegt. Darin befand sich eine leere Grabstelle.

Ob es sich dabei um die ehemalige Grabstelle der Burgherrin und mildtätigen Adeligen Margarete von Litermont handelt, mochte noch niemand bestätigen. 1990 berichtete der Körpricher Heimatforscher Georg Colesie in seinem Buch über die Geschichte des Nalbacher Tales auch vom Fund der Gebeine von Margarete von Litermont beim Abriss der alten Kirche in den Jahren 1765 bis 1767.

In Nalbach hält sich seit Generationen die Sage von der angeblichen Burgfrau und ihrem ungeratenen Sohn Maldix. Noch heute erinnert auf dem Litermont das Gipfelkreuz an die Adelige, deren sterblichen Überreste angeblich unter den Chorraum der heutigen Nalbacher Kirche umgebettet worden sein sollen.

Kaum Verzögerung

Laut Udo Meiser rechnet die KSK mit keinen nennenswerten Verzögerungen beim Bau des neuen Filialgebäudes. Bis zum Abschluss der archäologischen Untersuchungen könne lediglich im Bereich der hinteren linken Ecke des Baugrundstücks nicht weitergearbeitet werden.

Bei den Ausgrabungen hilft ein Nalbacher Bürger ehrenamtlich mit. "Ich habe das Landesdenkmalamt vorsorglich schon vor über zwei Jahren auf die Lage des alten Friedhofs hingewiesen", erzählt Werner Müller (67) im Gespräch mit der SZ.

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