„Da sind gute Nerven gefragt“

Lebach · Derby-Zeit in Lebach: Am kommenden Sonntag bitten die Regionalliga-Volleyballerinnen des TV Lebach den SSC Freisen um 16 Uhr zum Saar-Duell. Ein Heimsieg gegen den Erzrivalen ist dabei absolute Prestigesache.

 Lebachs Anita Nawrat (in Rot) beim Block: Die frühere Libera spielt jetzt im Angriff. Foto: Kerosino

Lebachs Anita Nawrat (in Rot) beim Block: Die frühere Libera spielt jetzt im Angriff. Foto: Kerosino

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Es ist wieder soweit: An diesem Sonntag steigt in Lebach der Derby-Kracher in der Volleyball-Regionalliga Südwest. Wenn der TV Lebach den SSC Freisen um 16 Uhr in der Großsporthalle ans Netz bittet, wird es auf dem Feld ordentlich zur Sache gehen. Hochspannung und volle Ränge sind garantiert. "Es ist seit jeher eine besondere Partie. Gegen einige dieser Mädels spielen wir seit frühen Jugend-Jahren. Und immer herrscht dieser gewisse Nervenkitzel", sagt TV-Diagonal-Spielerin Anita Nawrat. Für sie ist allerdings einiges neu: Als Libera entschärfte die 23 Jahre alte Lebacherin früher in der Annahme gegnerische Angaben, als Zuspielerin setzte sie ihre Mitspielerinnen mit präzisen Pässen am Netz in Szene. Weil es aber im Angriff zuletzt Engpässe gab, packte die Lehramt-Studentin die Schmetter-Keule aus - und entdeckte dabei eine neue Leidenschaft. "Es macht Spaß und hat schon seinen Reiz, selbst zu punkten. Man ist mehr im Spiel drin, weil man alles macht und nicht nur hinten ackert", erzählt Nawrat sichtlich begeistert. Im Angriff ist sie schon lange keine Notlösung mehr, sondern eine echte Verstärkung. Das bewies die umgepolte Defensiv-Kraft jüngst auch beim 3:1-Erfolg (20:25, 25:20, 25:18, 25:18) bei der TGM Mainz-Gonsenheim. "Sie hat stark gespielt und den neuen Job super gemacht", schwärmte auch Lebachs Trainer Philipp Betz.

Rechtzeitig zum Derby hat sich auch seine erkrankte Außenangreiferin Janina Herrmann fit zurückgemeldet. An Nawrats neuer Rolle ändert es aber nichts. Betz braucht den Angriffsdruck im Duell gegen Freisen, in dem er keinen Favoriten sieht. "Die Mannschaften sind ebenbürtig. Die Tagesform wird entscheiden. Wer weniger Fehler macht, gewinnt", prophezeit er. "Team- und Kampfgeist sind wichtige Aspekte", ergänzt Nawrat und meint: "Unsere Annahme muss stabil sein, um ins schnelle Spiel zu kommen. Wir müssen aber gleichzeitig versuchen, das Freisener Tempo-Spiel mit guten Aufschlägen früh zu stören. Ansonsten bekommen wir Probleme."

In der vergangenen Spielzeit verlor Lebach vor eigenen Fans mit 0:3 und siegte auswärts mit 3:2. Freisen beendete die Saison auf Rang vier, Lebach wurde Siebter. Vor der Neuauflage ist es genau umgekehrt. "Momentan interessiert mich die Tabelle nicht. Wir stehen noch am Anfang und versuchen einfach, möglichst viele Siege einzufahren. Gegen Freisen macht das natürlich besonders viel Spaß", grinst Nawrat, die am Netz wieder fleißig punkten will. Leicht wird das aber nicht. "Da sind gute Nerven gefragt", weiß das spät entdeckte Schmetter-Talent.

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