Das Geburtstagskind dreht das Spiel

Lebach · Der TV Lebach war im Heim-Derby in der Volleyball-Regionalliga gegen den SSC Freisen mit 3:2 erfolgreich. Nach einem 0:2-Rückstand brachte die Aufschlag-Serie von Geburtstagskind Sophia Heinrich im dritten Satz die überraschende Wende.

 Geburtstagskind Helena Heinrich schmettert den Ball über das Netz, Freisens Ina Röpert hat mit ihrem Block keine Chance. Mit einer Angabenserie brachte Heinrich den TV auf die Siegerstraße. Foto: Thiel

Geburtstagskind Helena Heinrich schmettert den Ball über das Netz, Freisens Ina Röpert hat mit ihrem Block keine Chance. Mit einer Angabenserie brachte Heinrich den TV auf die Siegerstraße. Foto: Thiel

Foto: Thiel

20.10 Uhr zeigt die Uhr in der Sporthalle der Erich-Kästner-Schule - und für den TV Lebach läuft es im Heimderby der Volleyball-Regionalliga gerade gar nicht gut. Nach einer Stunde Spielzeit liegen die Gastgeberinnen am Samstagabend gegen den SSC Freisen mit 0:2 (20:25, 24:26) hinten. Die 60 TV-Fans unter den rund 80 Zuschauern zittern. Sie ahnen noch nicht, dass ihr Team am Ende doch gewinnen wird - nach 130 packenden Minuten.

Momentan schwant ihnen nichts Gutes, da der Erzrivale auch im dritten Satz mit 10:7 führt. Alles deutet auf eine Wiederholung der 0:3-Hinspiel-Klatsche hin. Was dann passiert, hat niemand auf dem Schirm. Wild entschlossen schnappt sich Sophia Heinrich nach der Auszeit den Ball. Mit kämpferischer Miene schreitet das Geburtstagskind zur Grundlinie und wartet auf den Pfiff. "Jetzt erst recht, volles Risiko. So wollen wir uns die Partylaune nicht vermiesen lassen", denkt sich die 21-Jährige und legt los: Ass! Die erste Sprungangabe donnert sie direkt in das Gäste-Feld. Auch der nächste Hammer sitzt. Ihre folgenden neun Aufschläge kommen drüben so hart an, dass die SSC-Annahme Mühe hat, den Ball zu kontrollieren. Lebach macht Punkt um Punkt, gleicht aus und liegt kurz darauf mit 18:10 vorne.

Von der Gegenwehr überrumpelt verlieren die vermeintlich sicheren Siegerinnen erst die Nerven, dann die spielerische Linie. Es ist die Phase, in der das Spiel kippt. Nun gibt Lebach den Ton an, auch wenn die Partie bis zuletzt eng bleibt. "Freisen ist ein starker Gegner, aber wir waren schon in den ersten Sätzen dran. Wir wussten, da geht etwas und haben nicht aufgegeben", kommentiert Heinrich den Marathon. Satz drei geht mit 25:19 klar an den TV, der im vierten Durchgang ein kritisches Zwischentief beim 13:17 überwindet und schließlich mit 25:23 siegt. Im Tiebreak beim 15:13 liegt Lebach bereits mit 12:6 vorne und vergibt dann fünf Matchbälle - der sechste aber sitzt. "Wir haben Biss gezeigt und nach der Niederlagen-Serie bewiesen, was für können", jubelt Linda Kutsch.

Trainer Philipp Betz ergänzt: "Kompliment an mein Team. Die Abstiegsgefahr dürfte gebannt sein. Wir können für ein weiteres Regionalliga-Jahr planen." SSC-Trainerin Brigitte Schumacher wetterte nach dem dritten Satz gegen die Schiedsrichter und sah die Rote Karte, die im Volleyball zu einem Punkt für den Gegner führt. "Die vielen Fehlentscheidungen haben uns benachteiligt und künstlich Spannung erzeugt", ärgerte sie sich. Freisens Außenangreiferin Ina Röper hadert über die entscheidende Phase im dritten Satz: "Wir fingen so gut an. Dann wurden wir in der Annahme unsicher und der Gegner nutzte diese Schwäche clever aus. Wir hätten aber trotzdem gewinnen müssen." An diesem Wochenende sind keine Spiele in der Liga.

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Am RandeGut gekämpft, knapp verloren: Die Oberliga-Herren der VSG Saarlouis lieferten dem TV Bliesen II im Saar-Derby ein packendes Duell. Am Ende mussten sie sich mit viel Pech geschlagen geben. Kurios: Beim 25:27, 25:21, 22:25, 25:19 und 13:15 hatte Saarlouis am Ende mehr Punkte gewonnen als der Sieger. Am 13. März um 12 Uhr empfängt der Liga-Siebte nun den Vierten TGM Mainz-Gonsenheim II.Die Damen der VSG unterlagen beim TV Rohrbach mit 1:3. Am 12. März um 18 Uhr empfängt der Tabellensechste in der Schwalbacher Jahnsporthalle nun den unteren Tabellennachbarn TS Germersheim. red

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