Bürger hoffen auf Veränderungen in Lebach

Lebach · Rund 20 Teilnehmer erklärten bei Infoveranstaltung im Rathaus, wie sie sich eine energetische Stadtsanierung vorstellen.

 Viele gute Ideen und interessante Gespräche: Für die Lebacher Günter Klein, Tanja Frey, Stefan Hinsberger und Thomas Scheele (von links) hat sich der Besuch der Auftaktveranstaltung im Rathaus gelohnt. Foto: Carolin Merkel

Viele gute Ideen und interessante Gespräche: Für die Lebacher Günter Klein, Tanja Frey, Stefan Hinsberger und Thomas Scheele (von links) hat sich der Besuch der Auftaktveranstaltung im Rathaus gelohnt. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

Rund 20 Bürgerinnen und Bürger haben sich im Sitzungssaal des Lebacher Rathauses eingefunden: Dorthin hatte die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit der DSK-Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft eingeladen, um in einer Auftaktveranstaltung die Bürgerbeteiligung bezüglich der "Energetischen Stadtsanierung" anzustoßen.

Im Rahmen des KfW-Förderprogramms "Energetische Stadtsanierung" soll in Ergänzung zu den bisherigen Bemühungen der städtebaulichen Entwicklung für das Quartier Lebach Stadtkern ein integriertes energetisches Quartierskonzept entwickelt werden. "Das Thema energetische Sanierung ist sicher kein Publikumsmagnet, das zieht die Bürger nicht so an", sagte Bauamtsleiter Michael Wagner beim Blick in den Saal. Und auch Karin Weber von der DSK weiß aus Erfahrung, dass es für die Menschen auf den ersten Blick interessantere Themen gibt. "Viele denken beim Thema Energie vor allem an eine Menge Zahlen und an lange Vorträge", sagte sie. Davon war am Mittwoch in beiden Fällen keine Spur. Nach ein paar einführenden Worten von Lebachs Bürgermeister Klauspeter Brill, der sich ausdrücklich wünscht, dass Ideen aus den Reihen der Bürger bezüglich der energetischen Stadtsanierung berücksichtigt werden sollen, erläuterte Weber kurz, wie die DSK den Prozess von der Auftaktveranstaltung über die Planungs- bis zur Umsetzungsphase unterstützen wird.

Im Blickpunkt stehe dabei vor allem die Baustruktur der 1970er Jahre. Die sei städtebaulich, aber auch energetisch "nicht ganz einfach". "Wir müssen bei allen Maßnahmen immer auch die Balance wahren zwischen der energetischen Sanierung und dem Erhalt des Ortsbildes", betonte sie. Für sie ist das Ziel klar definiert: "Eine umfassende, städtebauliche Aufwertung des Quartiers."

Doch, wie soll das gehen, wie soll sich das Bild verändern, welche Maßnahmen sollen umgesetzt werden und wo drückt bei den Bürgern, die als Eigentümer, Mieter und Gewerbetreibende im Stadtkern gleichermaßen betroffen sind, der Schuh. Das wollten Stadtverwaltung und die Vertreter der DSK gleichermaßen herausfinden. Daher schloss sich an den kurzen Vortrag eine intensive Phase der Gruppenarbeit an. Seit mehr als 30 Jahren, erzählte Stefan Hinsberger, wohnt er in der Fußgängerzone, hat schon viel investiert, heizt mit Holzbrennofen statt Elektroheizung, hat die Decken abgehängt, setzt sich aktiv für die Begrünung ein. "Es kann nicht sein, dass in den Wohnungen und Geschäften die Nebenkosten höher sind als die Miete", erklärte er und setzte die energetische Sanierung, aber auch die Begrünung auf seinen "Wunschzettel". "Verkehrsberuhigung", die steht bei Günter Klein und Thomas Scheele an erster Stelle. "Lebach wird als Durchgangsstrecke genutzt. Von den Geschäften kann in Zeiten von Internetkäufen kaum noch gelebt werden, also muss Lebach sich verändern, eine attraktive Wohnstadt werden mit wenig Verkehr und hoher Wohnqualität", sagte Klein. Kunden, die mit dem Auto nach Lebach kommen, wünscht sich Gewerbetreibende Tanja Frey. "Ich wünsche mir einfach, dass endlich die Fußgängerzone attraktiver gestaltet wird und die Menschen einlädt, dort zu Verweilen", sagte sie. Für alle vier steht fest, sie wollen in Lebach bleiben, hoffen aber auf Veränderungen.

Mit dem Programm, das auch Förderungen durch die KfW bereithält, haben ihre Wünsche gute Chancen. Nach der Auftaktveranstaltung, erklärte Weber abschließend, werden die zahlreichen Karten nicht in der Schublade verschwinden, sondern in den Workshops, die noch vor den Sommerferien starten sollen, diskutiert werden.

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